Mit dem Tunnelbau auf der Insel Lovön hat die schwedische Verkehrsbehörde kein Glück. Nachdem im März zwei Verträge mit dem beauftragten Bauunternehmen Lovön Samverkan AB (LSAB) aufgehoben worden waren, suchte die schwedische Verkehrsbehörde im Sommer nach einem neuen Auftragnehmer. Doch die Angebote, die eingingen, entsprachen nicht den Vorgaben. Jetzt muss das Projekt noch einmal ausgeschrieben werden.

Seit die Verträge mit der italienischen LSAB aufgehoben worden waren, hatte das norwegische Unternehmen Veidekke das Projekt in einer Art Zwischenauftrag übernommen, mit dem die Arbeitsplätze im Projekt gesichert werden sollten. Währenddessen sollte in einem neuen Vergabeverfahren ein neuer Auftragnehmer gefunden werden.

Am 25. Oktober war die Angebotsfrist abgelaufen, allerdings waren dieses Mal so wenige Angebote eingegangen, dass Trafikverket jetzt entschieden hat, keinen der Anbieter auszuwählen.

Zu wenig Angebote und Konkurrenz

Porträt Ove Strömberg von Trafikverket
Ove Strömber. Bild: Trafikverket

„Wir wollten bei der Auswahl nach Preis und Qualität gehen, doch nach der Qualifizierungsphase müssen wir jetzt feststellen, dass es keinen richtigen Wettbewerb gibt. Daher haben wir beschlossen, die Vergabe zu stoppen‟, erklärte Ove Strömberg, Leiter des Bereichs Beschaffung im Projekt E4 Stockholm Umfahrung.

Dies habe man den teilnehmenden Unternehmen am Montag mitgeteilt. Wie viele Angebote eingegangen waren und welche Mängel diese aufwiesen, wollte Strömberg nicht sagen. „Wir haben beschlossen, die eingegangenen Angebote vertraulich zu behandeln, um das neue Vergabeverfahren, das wir jetzt durchführen müssen, nicht zu stören. Ich werde keine Details nennen. Es gab zu wenig Konkurrenz, und das in mehrerlei Hinsicht.”

Neue Ausschreibung, kaum Änderungen

Das neue Vergabeverfahren soll so schnell wie möglich ausgeschrieben werden. Größere Veränderungen solle es Strömberg zufolge keine geben, man hoffe aber, dass trotzdem mehr Angeboten eingehen werden.

„Wir hoffen, dass diejenigen, die sich an diesem Verfahren beteiligt haben, erneut Angebote einreichen werden. Außerdem wissen wir, dass einige andere interessiert waren, aber keine Angebote abgegeben hatte. Wir hoffen, dass sich das jetzt ändert‟, so Strömberg.

Der Projektabschnitt unter der Insel Lovön war bereits ein Jahr im Verzug, als im März der Vertrag mit LSAB beendet wurde. In der letzten Woche hatte Trafikverket zudem mitgeteilt, dass man bei dem Gesamtprojekt E4 Umfahrung Stockholm von einer Verzögerung von insgesamt 4 Jahren und von Mehrkosten von rund 3,3 Mrd. SEK (ca. 310 Mio. EUR).

Quelle: Byggindustrin

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