Nachdem sich NCC Norge aus dem Vergabeverfahren zurückgezogen hatte, konkurrierten noch zwei Bieter um das Rogfast-Projekt. Das Joint Venture aus Implenia Norge und Stangeland Maskin setzte sich mit einer niedrigeren Angebotssumme schließlich durch.
Bei dem Projekt handelt es sich um einen Ausführungsvertrag vergleichbar mit den beiden anderen großen Verträgen, die in einem zweistufigen Vergabeverfahren ausgeschrieben worden waren. Nach der Präqualifikation hatte sich NCC auf eine Angebotsabgabe verzichtet, sodass nur noch zwei Bieter übrig blieben. Den Zuschlag erhielt das JV Implenia Stangeland mit dem niedrigeren der verbleibenden zwei Angebote.
„Die beiden verbliebenen Akteure, die auf das Projekt E02 Rogfast geboten hatten, haben bei der Erstellung der Angebote gute Arbeit geleistet. Das eingereichte Material wies eine hohe Qualität auf, und die Verhandlungen verliefen gut und konstruktiv. Ich bin sehr zufrieden mit dem Prozess‟, sagt Projektleiter Oddvar Kaarmo.
Auch der Projektleiter des Projekts E39 Rogfast auf Kvitsøy, Sveining Brude, ist erfreut über den Verlauf: „Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit dem JV Implenia Norge AS / Stangeland Maskin AS über die gesamte Vertragslaufzeit, die planmäßig bis 2030 dauern wird. Dies ist ein großer, komplexer und herausfordernder Auftrag, für dessen Ausführung die beiden Unternehmen gute Voraussetzungen mitbringen.‟
Am 11. Juni soll der Vertrag geschlossen werden. Die Arbeiten auf Kvitsøy beginnen nach den Sommerferien und setzen dort an, wo das vorherige Baulos ca. 230 m unter der Meeresoberfläche geendet hat. Der Kvitsøy-Tunnel ist auf einer Länge von 3500 m bis zum ersten Kreisverkehr inkl. Asphaltdecke fertiggestellt.
Das Projekt E02
Der Abschnitt E02 von Kvitsøy aus soll schließlich sowohl an das Los E03 anschließen, das von Süden her gebaut wird – ebenfalls durch das JV Implenia / Stangeland -, als auch an das Los E04, das Skanska Norge von Norden her baut.
Bei diesem Los handelt es sich um einen Tunnel mit zwei Röhren und einem Querschnitt von 10,5 m, der nach Norden und nach Süden von Kvitsøy aus gebaut wird. Unter anderem eine Kreuzung über zwei Ebenen im Fels macht das Projekt sehr kompliziert.
Der Tunnel wird ca. 8,8 km lang sein. Außerdem müssen zwei vertikale Belüftungsschächte mit einer Tiefe von 230 m, bei 8,6 bzw. 9,4 m Durchmesser gebaut werden. Diese leiten verbunden mit mehreren Belüftungsschächten verbrauchte Luft über den einen Schacht hinaus und Frischluft über den anderen Schacht hinein. Auch 17 technische Bauten, 154 Notstationen, 38 Querverbindungen zwischen den Röhren, fünf Pumpenstationen uvm. umfasst das Projekt.
Oberirdisch müssen etwa 1,6 km Straße, Geh- und Radwege gebaut werden sowie eine Brücke von ca. 20 m Länge. Gut 2 Mio. m³ Gestein aus den Tunnel soll in zwei Anschüttungen verarbeitet werden, von denen eine später zu Gewerbeflächen auf Kvitsøy entwickelt werden soll.