Mit der Initiative „Bæredygtig Beton‟ (Nachhaltiger Beton) will der Branchenverband Dansk Beton dazu beitragen, den CO₂-Fußabdruck von Beton erheblich zu reduzieren – mehr, als ursprünglich geplant. Das jedenfalls zeigt die aktualisierte Roadmap, die der Verband jetzt präsentiert hat.

„Im Vergleich zur ersten Roadmap, die wir vor vier Jahren auf den Weg gebracht haben, hat sich in der Bauindustrie im Allgemeinen viel getan. Uund auch in der Betonindustrie im Besonderen sind wir klüger geworden.‟ Das sagt Dorthe Mathiesen, Vorsitzende von Dansk Beton angesprochen auf die Tatsache, dass die Initiative für nachhaltigen Beton die Ambitionen in Bezug auf die Reduzierung des Kohlenstoff-Fußabdrucks von Betonkonstruktionen erhöht hat.

Vor vier Jahren bestand das Ziel darin, den CO₂-Fußabdruck bis 2030 auf 50 Prozent zu reduzieren, jetzt wird eine Reduzierung um 70 Prozent angestrebt. Mathiesen erklärt das neue Ziel damit, dass vor vier Jahren nur eine grobe Schätzung möglich war, aber jetzt, dank der vielen Initiativen der Industrie zur Förderung des grünen Wandels, sei man in der Lage, konkretere Angaben zu machen. Dies ist unter anderem auf eine veränderte Zielsetzung in der Zementindustrie zurückzuführen.

„Wir konnten qualifizierte Berechnungen anstellen, auch weil die Hauptlieferanten der Betonindustrie sich der klimatischen Herausforderungen ernsthaft bewusst geworden sind. Wir können nicht garantieren, dass wir das Ziel erreichen, aber wir tun, was wir können, um Druck auf sie auszuüben‟, so Mathiesen weiter. Sie betont auch, wie wichtig es sei, die gesamte Wertschöpfungskette in den Prozess einzubeziehen.

Bild: Torben Eskerod

Die Industrie hat die Messlatte höher gelegt

Dansk Beton hat den neuen Fahrplan mithilfe des Dänischen Technologischen Instituts entwickelt. Den größten Fußabdruck der Betonindustrie hinterlässt der im Beton verwendete Zement. Wenn die Zementindustrie die Messlatte höher legt, sei es sinnvoll, das Ziel der Betonindustrie unter der Annahme neu zu berechnen, dass die Zementindustrie erfolgreich ist. Dorthe Mathiesen ist sehr erfreut, dass die Betonindustrie bereit ist, ihre Ziele neu zu bewerten.

„Es besteht kein Zweifel, dass der große Anstoß von der Zementindustrie kommen muss, und dabei denke ich nicht nur an Aalborg Portland, sondern an alle Zulieferer in der Zementindustrie und an die Anstrengungen, die im gesamten Produktionsprozess unternommen werden können.‟ Mathiesen räumt ein, dies sei eine große Aufgabe für die Hersteller, denn es gehe darum, so viele Optimierungsprojekte wie möglich in Gang zu setzen.

Die Branche hat sich weiterentwickelt

Seit der ersten Ausgabe der Roadmap hat sich viel getan und die Betonindustrie hat sich weiterentwickelt, sowohl in Bezug auf klimafreundlichere Rezepturen als auch auf die Produktionsmethoden. Mathiesen betont, wie wichtig aber auch die Zusammenarbeit zwischen allen an einem Bauprojekt beteiligten Parteien sei, einschließlich Architekten, Beratern und Ingenieuren. Ihnen komme die wichtige Aufgabe zu, Materialien zu optimieren, ohne Kompromisse bei Kreativität, Haltbarkeit oder Festigkeit einzugehen.

Am 1. Januar 2023 traten neue Klimaauflagen für den Bau in Kraft: Alle neuen Gebäude mit einer Grundfläche von mehr als 1.000 Quadratmetern dürfen maximal 12 kg CO₂-Äquivalente pro Quadratmeter und Jahr ausstoßen, und ab 2025 werden ähnliche Grenzwerte für alle neuen Gebäude unabhängig von ihrer Größe eingeführt. Die neuen Grenzwerte sind noch nicht endgültig festgelegt, aber Dorthe Mathiesen begrüßt die Verschärfung, da sie dazu beitragen wird, den Übergang noch schneller zu vollziehen.

Casper Mathiasen, Vorstandsvorsitzender von Dansk Beton und CEO von Unicon, ist ebenfalls erfreut über die ehrgeizigeren Ziele des neuen Fahrplans für die Betonindustrie. So hat sich Aalborg Portland beispielsweise zum Ziel gesetzt, seine Scope-1-Emissionen bis 2030 um 73 Prozent zu reduzieren. Ferner gibt es aktualisierte Ziele für die CO₂-Reduzierung bei der Herstellung von Bewehrung und Betonzusatzstoffen. Gleichzeitig ist von einer zunehmenden Elektrifizierung in der Betonindustrie auszugehen.

Quelle: Dagens Byggeri

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