Die Ausbaggerung des 18 Kilometer langen Tunnelgrabens zwischen Dänemark und Deutschland ist nun abgeschlossen. Rund 15 Millionen Kubikmeter Boden wurden aus dem Meeresboden gebaggert.

Nach fast dreijähriger Arbeit ist der Aushub für den künftigen Fehmarnbelt-Tunnel abgeschlossen. Das Konsortium FBC, bestehend aus den beiden niederländischen Unternehmen Boskalis und Van Oord, hat die Ausbaggerungsarbeiten durchgeführt. In der Spitze war die kombinierte Flotte von FBC mit bis zu 70 Arbeitsschiffen an der Ausbaggerung des 18 Kilometer langen Tunnelgrabens beteiligt.

Insgesamt wurden rund 15 Millionen Kubikmeter Boden ausgebaggert. Das entspricht der Menge von sechs Cheops-Pyramiden oder 6.000 olympischen Schwimmbecken. Dass die Arbeiten jetzt abgeschlossen sind, sei ein Grund zum Feiern, sagt Pedro da Silva Jørgensen, stellvertretender technischer Direktor bei Femern A/S.

„Dies war die bei Weitem größte Baggeraktion in der Geschichte Dänemarks, und es war eine schwierige Aufgabe. Der Untergrund zwischen Dänemark und Deutschland ist eine komplexe Mischung aus verschiedenen Bodentypen, von weichem Ton bis zu hartem Kalkstein. Dies hat zu einigen großen Herausforderungen geführt, die wir in Zusammenarbeit mit unseren Auftragnehmern erfolgreich gelöst haben. Deshalb sind wir froh und stolz, dass wir jetzt die Ziellinie erreicht haben‟, sagt Pedro da Silva Jørgensen.

Herausfordernde Arbeiten

Während der Arbeiten sind die Bagger mehrmals auf riesige Granitblöcke aus der Eiszeit gestoßen, die besonders schwer zu entfernen waren. Einer der größten wog 70 Tonnen und ist heute in der Nähe der Baustelle in Rødbyhavn ausgestellt.

Ein Baggerschiff des FBC Konsortiums, das den Tunnelgraben für den Fehmarnbelttunnel aushebt. Bild: Femern A/S

Bart Pröpper, Projektleiter von Fehmarn Belt Contractors, erklärt: „In den vergangenen drei Jahren haben wir den 18 Kilometer langen Graben für den künftigen Tunnel mit einer beeindruckenden Vielfalt an Baggergeräten erfolgreich ausgebaggert, von Schleppsaugbaggern über Tieflöffelbagger bis hin zu speziell entwickelten und gebauten Pontons mit Greiferbaggern und Felsräumschiffen. Auf all diesen Schiffen haben wir die notwendigen Verbesserungen vorgenommen, um mit den schwierigen Bodenarten in großen Tiefen fertig zu werden und die Arbeit rechtzeitig zu erledigen. Bei der Durchführung dieses technisch komplexen Projekts stand die Sicherheit unserer Mitarbeitenden und Subunternehmer an erster Stelle, und wir sind daher nicht nur stolz und begeistert über die Fertigstellung des Tunnelgrabens, sondern auch darüber, dass wir kürzlich einen wichtigen Meilenstein in Sachen Sicherheit erreicht haben.‟

Der größte Teil des ausgehobenen Bodens wurde im Laufe der Arbeiten hinter Deichen vor der Küste von Rødbyhavn gelagert. Hier wurden 300 Hektar neues Land geschaffen. Mit der Zeit werden die neuen Landflächen zu einer Mischung aus neuen Natur- und Erholungsgebieten mit Stränden und Wanderwegen.

FBCs Aufgabe bei diesem Projekt ist jedoch noch nicht ganz abgeschlossen. In den kommenden Monaten werden die Bauunternehmer den provisorischen Deich vor dem Tunnelportal entfernen, um das Gebiet für das Absenken des ersten Tunnelelements noch in diesem Jahr vorzubereiten.

Fakten über den Tunnelbau

Der 18 Kilometer lange Fehmarnbelt-Tunnel wird als Absenktunnel auf der größten Baustelle Nordeuropas in Rødbyhavn auf Lolland gebaut. Der Tunnel besteht aus 79 Standardelementen, die 217 Meter lang sind und 73.500 Tonnen wiegen. Hinzu kommen 10 Sonderelemente, in denen die technischen Anlagen des Tunnels in einem speziellen Untergeschoss untergebracht sind.

Die Elemente werden auf sechs Produktionslinien im größten Betonwerk der Welt hergestellt. Wenn die Elemente fertig sind, werden sie ausgeschifft, in die Tunnelgrube abgesenkt und einzeln angeschlossen.

Femern A/S erwartet, dass das erste Tunnelelement noch in diesem Jahr versenkt wird. Die Feste Fehmarnbeltquerung wird bis 2029 fertiggestellt sein. Dann wird es möglich sein, in 7 Minuten mit dem Zug und in 10 Minuten mit dem Auto zwischen Lolland und Deutschland zu reisen.

Quelle: Femern A/S

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