Am 1. Januar 2025 treten neue Vorschriften in Kraft, um die Sicherheit zu erhöhen und Arbeitsschutz in Hoch- und Tiefbauarbeiten zu verhindern. Die neuen Regeln klären die Rollen, Verantwortlichkeiten und Aufgaben für Bauherren, Planer, Baustellenkoordinatoren für Arbeitssicherheit und Hersteller von vormontierten Gebäuden oder Anlagen. Sie sind nun auf der Website der Arbeitsschutzbehörde Arbetsmiljöverket verfügbar.

Hoch- und Tiefbauarbeiten sind oft mit erheblichen Risiken für arbeitsbedingte Unfälle und Gesundheitsprobleme verbunden. Um diese zu reduzieren, ist es wichtig, die präventive Arbeitsschutzarbeit frühzeitig in einem Bau- oder Anlagenprojekt zu beginnen.

„Leider viel zu häufig kommt es zu schweren Unfällen, sogar Todesfällen, sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau. Daher ist es wichtig, Arbeitsschutzrisiken so früh wie möglich zu verhindern, idealerweise bereits während der Planung. Wir müssen weg von der Lösung vor Ort, da dies zu Risiken für diejenigen führen kann, die die Arbeit ausführen sollen”, sagt Agneta Axelsson, Sachbearbeiterin für die Vorschrift bei Arbetsmiljöverket.

Mit der neuen Vorschrift werden die Verantwortlichkeiten und Aufgaben für den Arbeitsschutz in einem Hoch- oder Tiefbauarbeitsprojekt klarer und leichter verständlich. Es wird deutlich, wer was tun soll, was die frühe Zusammenarbeit in der Planung und Produktion erleichtert und dazu beiträgt, Unfälle und Gesundheitsprobleme zu verhindern.

Die Regeln gelten für die Planung, Projektierung und Durchführung von Hoch- und Tiefbauprojekten. Sie gelten auch für die Planung von Neubauten oder Umbauten von Arbeitsstätten.

Arbeitsschutzrisiken identifizieren, bewerten und managen

Die Vorschrift richtet sich an Bauherren, Planer, Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren für Planung und Ausführung sowie Hersteller von vormontierten Gebäuden oder Anlagen. Die Gruppe der Planer umfasst Architekten, Konstrukteure und andere, die an der Planung teilnehmen.

Die neuen Regeln bedeuten unter anderem, dass alle Beteiligten systematisch nach den Grundprinzipien arbeiten müssen, um Arbeitsschutzrisiken zu verhindern. Das erfordert eine systematische Arbeit, zur Identifikation, Bewertung und Vermeidung.

Regelungen können die Auswahl der Beteiligten erleichtern

Mit den neuen Regeln wird es für alle Beteiligten klarer, was für den Arbeitsschutz in einem Hochbau- oder Tiefbauprojekt erforderlich ist. Die Regeln können Bauherren als Grundlage für die Auswahl geeigneter Beteiligter dienen.

„Der Bauherr kann Arbeitsschutzanforderungen in den Verträgen spezifizieren. Mit den Regeln geht auch einher, dass die Arbeitsschutzarbeiten im Hochbau- oder Tiefbauprojekt kontinuierlich überwacht und nachverfolgt werden sollen. Wenn der Bauherr diese Verantwortung übernimmt, gibt es gute Chancen, ungesunden Wettbewerb zu reduzieren und Arbeitskriminalität zu verhindern”, so Axelsson.

Die neue Vorschrift legt auch Anforderungen an Verfahren für die Arbeitsschutzarbeit in Hochbau- oder Tiefbauprojekten fest. Auf diese Weise wird es einfacher, die Arbeiten zu überwachen und zu überprüfen.

„Durch Ordnung und Struktur in den Arbeitsprozessen wird es einfacher, das Hochbau- oder Tiefbauprojekt effizient zu starten. Es kann auch die Einhaltung von Zeitplänen erleichtern. Mit klaren Verfahren in den frühen Stadien kann man die Auswirkungen von Störungen reduzieren‟, sagte Agneta Axelsson.

Eine strukturierte Übergabe erleichtert die Zusammenarbeit

Eine weitere Neuerung ist, dass die Übergabe der Arbeitsschutzarbeiten und des Arbeitsschutzplans strukturiert erfolgen soll ‒ am besten durch ein Übergabegespräch mit Dialog über die Arbeitsschutzmaßnahmen im Bauprozess und in der zukünftigen Nutzung.

Es ist auch beabsichtigt, dass die Übergabe die Zusammenarbeit zwischen Bauherr und den SiGeKos erleichtert. Dort sollen sie darstellen, welche Arbeitsschutzmaßnahmen es in der Vergangenheit gab und welche Erwartungen in der Zukunft gestellt werden.

Sowohl neue als auch geltende Regeln

Die neue Vorschrift Projektering och byggarbetsmiljösamordning ‒ grundläggande skyldigheter (AFS 2023:3)‟ besteht aus sowohl aktuellen als auch völlig neuen Regeln. Die Vorschriften sind jetzt auch digital verfügbar und durchsuchbar.

Die aktuellen Regeln finden sich in den Vorschriften Byggnads- och anläggningsarbete (AFS 1999:3) und Arbetsplatsens utformning (AFS 2020:1).

Quelle: Dagens Fastigheter

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