Nach der Hälfte des Jahres 2023 zieht Byggefakta Bilanz: Der soziale Wohnungsbau entwickelt sich besser als erwartet, der Energiesektor ist geschäftiger als je zuvor, und Generalunternehmungen gewinnen gegenüber Totalunternehmerungen an Boden.

Nach den disruptiven Ereignissen des Jahres 2022 haben sich die Turbulenzen inzwischen etwas gelegt und es zeichnet sich ein klareres Bild der neuen Realität auf dem Projektmarkt ab.

Dies geht aus dem Bericht „Trends für die Bauindustrie Q2 2023‟ hervor, den der führende Anbieter von Bauinformationen, Byggefakta, gerade veröffentlicht hat.

Gesamtvolumen 2022, Prognose Q1, Prognose Q2. Quelle: Byggefakta

Dem Bericht zufolge werden im Jahr 2023 Bauvorhaben im Wert von 96 Milliarden DKK in Angriff genommen. Das ist etwas mehr als 1 Mrd. DKK weniger, als die letzte Prognose ergab – und ca. 16 Mrd. DKK weniger als der Gesamtwert der im Jahr 2022 begonnenen Bauprojekte.

„In 2023 sind sowohl die Baukosten als auch die Zinssätze gestiegen, und die Inflation ist in Europa immer noch zu hoch. Möglicherweise haben wir noch nicht die letzte Zinserhöhung gesehen, aber die Kurven scheinen sich abzuflachen‟, erklärt Mette Linneboe Pedersen, Leiterin der Abteilung Kommunikation und Marketing von Byggefakta.

Übersicht nach Branchengruppen. Quelle: Byggefakta

Verhalten, aber nicht alarmierend

Die meisten Prognosen für die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung in der nahen Zukunft bezeichnet sie als verhalten, aber nicht alarmierend: „Die Trends zeigen, dass der Projektmarkt im Jahr 2023 den in der zweiten Jahreshälfte 2022 begonnenen Abschwung fortsetzen wird, aber nicht mehr mit der Hand an der Notbremse‟, betont sie und fügt hinzu, dass in den verbleibenden fünf Monaten des Jahres 2023 Projekte im Wert von etwa 40 Milliarden DKK in Angriff genommen werden dürften, was dem Niveau des gleichen Zeitraums im Jahr 2022 entspricht.

Öffentlicher Sektor entwickelt sich besser als erwartet

Der Bericht gibt nicht nur einen Überblick über die allgemeine Entwicklung des professionellen Baugewerbes in Dänemark, sondern enthält auch detaillierte Informationen darüber, wie viel in den einzelnen Regionen im Jahr 2023 voraussichtlich gebaut wird, welche Branchengruppen im Vergleich zu 2022 ein Wachstum und welche einen Rückgang verzeichnen usw.

Aus dem Bericht geht u. a. hervor, dass die sozialen Wohnungsbaugesellschaften im April etwas besser abgeschnitten haben als erwartet, während mehrere private Projekte verschoben wurden.

Im Allgemeinen gibt es 2023 weniger große Wohnungsbauprojekte als 2021 und 2022, was bedeutet, dass laut der Datenbank von Byggefakta im Jahr 2023 nur etwa 20.000 neue Wohnungen begonnen oder geplant werden, verglichen mit etwa 23.000 neuen Wohnungen im Jahr 2022.

Der Energiesektor ist geschäftiger denn je

Der Energiesektor hat stark zugelegt. Quelle: Byggefakta

Die Prognose zeigt auch, dass Versorgungsunternehmen und private Akteure im Energiesektor mehr zu tun haben als je zuvor, da stark in kohlenstoffneutrale Energie, Kohlenstoffabscheidung und Energieversorgungsinfrastruktur investiert wird.

Seit der letzten Prognose wurden einige der größten Projekte verschoben, aber der Trend für die kommenden Jahre ist klar. Und in diesem Jahr zeigen die Versorgungsunternehmen eine starke Wirkung im Bausektor, wo der Ausbau von Fernwärmenetzen an Dynamik gewonnen hat.

Totalunternehmungen gehen zurück

Totalunternehmungen liegen zwar noch vorne, scheinen aber den Höhepunkt überschritten zu haben. Quelle: Byggefakta

Darüber hinaus zeigt die Prognose, dass Generalunternehmungen in diesem Jahr mindestens 33 % des Projektmarktes für sich beanspruchen werden, gegenüber 23 % im Jahr 2022.

Das Gegenteil gilt für Totalunternehmungen, die in den letzten 10 Jahren Rückenwind hatten und mit verschiedenen Totalunternehmervertragsvarianten Marktanteile gewinnen konnten. Im Jahr 2022 lag der Anteil der Verträge bei 63 %, in diesem Jahr wird der Marktanteil auf 50 % sinken.

„Die Entwicklung von 2022 auf 2023 spiegelt eher eine Veränderung der Projektzusammensetzung wider als eine tatsächliche Verschiebung bei der Wahl der Vertragsform. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass Totalunternehmungen den Höhepunkt erreicht haben‟, so Linneboe Pedersen.

Quelle: Byggefakta

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