Vor ziemlich genau einem Jahr sorgte der Einsturz einer Holzbrücke in Norwegen für Schlagzeilen. Jetzt stürzte eine Eisenbahnbrücke ein. Damit wird der Verkehr auf der wichtigen Bahnstrecke Dovrebanen erheblich eingeschränkt.

Am Montag stürzte in Ringebu im Gudbrandsdalen die Randklev-Brücke ein. Die Brücke brach in der Mitte auseinander, der mittlere Teil liegt nun im Gudbrandsdalslågen.

Es handelt sich um eine 172,5 Meter lange Fachwerkbrücke aus Stahl. Ihr Fundament steht im Flussbett. Die Brücke wurde 1957 erbaut.

„Das Unwetter und die Überschwemmungen waren Extremsituationen. Vor dem Hintergrund der Gefahrenwarnungen haben wir aus Sicherheitsgründen die Dovrebanen über die Brücke schon zwei Tage vor dem Unglück gesperrt. Deshalb waren keine Personen gefährdet, worüber ich sehr froh bin‟, erklärte Eivind Bjurstrøm von Bane NOR.

Brücke derzeit nicht zugänglich

Am 14. August stürzte die Randklev-Brücke über den Gudbrandslågen ein.
Am 14. August stürzte die Randklev-Brücke über den Gudbrandslågen ein. Über die Eisenbahnbrücke verläuft die wichtige Verbindung der Dovrebanen. Bild: Sigbjørn Korsgård, Bane NOR

„Es scheint, dass sich der nördliche Brückenpfeiler bewegt hat, doch im Moment ist es noch zu früh, um etwas über die Ursache zu sagen. Wir müssen abwarten, bis der Wasserstand im Fluss zurückgeht, damit wir die Brücke sicher inspizieren können‟, so Bjurstrøm, und weiter: „Bevor wir Zugang zur Brücke haben, können wir auch nicht sagen, wann die Verbindung über den Fluss wiederhergestellt sein wird. Aber es wird sicher lange dauern. Jetzt bereiten wir uns auf verschiedene Szenarien vor und mobilisieren die notwendige Expertise. Vielleicht ist eine Lösung mit einer provisorischen Brücke denkbar.‟

Gleichzeitig arbeitet Bane NOR mit den Zugunternehmen daran, das Angebot für Reisende und Güterverkehr für die nächste Zeit möglichst aufrechtzuerhalten.

Viele Schäden im Gudbrandsdalen

Bane Nor ist außerdem dabei, weitere Schäden auf der Dovrebanen zu beheben, die durch die dramatischen Überschwemmungen entstanden sind. Dies betrifft eine Reihe von Stellen zwischen Moelv und Dombås, und die Dauer ist derzeit ungewiss.

Weitere vom Hochwasser stark betroffene Eisenbahnbrücken werden vor der Wiederaufnahme des Zugverkehrs gründlich inspiziert, ebenso wie Böschungen, Seitengelände und andere technische Einrichtungen. „Bevor wir Züge auf den wegen des Hochwassers gesperrten Strecken einsetzen, müssen wir absolut sicher sein, dass der Zugverkehr gefahrlos möglich ist. Die Sicherheit muss immer an erster Stelle stehen‟, betont Bahndirektor Eivind Bjurstrøm.

Regelmäßige Kontrollen

Die Hauptinspektion des Zustands von Eisenbahnbrücken wird alle sechs Jahre durchgeführt. Die letzte Inspektion der Randkleiv-Brücke fand im Jahr 2019 statt. Im Jahr 2021 wurde die Brücke sandgestrahlt und gestrichen, die Gehwege wurden ausgetauscht und die Pfeiler, Widerlager, Lager und Lagereinrichtungen wurden gespült und gereinigt.

„Die Schäden an der Randklev-Brücke traten bei einem extremen Hochwasser auf, und es ist derzeit unmöglich zu sagen, was dazu beigetragen haben könnte. Sobald wir die Gelegenheit haben, die Brücke zu untersuchen, werden wir natürlich eine Bewertung vornehmen und den Bedarf an Maßnahmen abschätzen‟, sagt Brede Nermoen, Leiter der Abteilung Planung und Technik bei Bane NOR.

Quelle: AT.no

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