Der öffentliche Sektor muss klimafreundlicher bauen und den Fokus auf selbst genutztes Wohneigentum legen. Mitte Dezember präsentierten die Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, der stellvertretende Ministerpräsident Jakob Ellemann-Jensen und Außenminister Lars Løkke Rasmussen die Basis für die zukünftige SVM-Regierung.

Die Sozialdemokraten, die Liberalen und die Moderaten schreiben in ihrem Koalitionsvertrag nicht viel zur Bau- und Wohnungspolitik. Doch es gibbt eine Reihe von Richtungsweisern für den Bausektor.

Mette Frederiksen, Ministerpräsidentin von Dänemark. Bild: Regeringen.dk

Neue Wohnungspolitik mit Fokus auf Eigentumswohnungen

Die künftige Regierung wird während ihrer Amtszeit einen umfassenden Vorschlag zur Wohnungspolitik vorlegen, heißt es in dem Papier. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei selbst genutztes Wohneigentum.

„Es ist ein grundlegender Wert, einen guten Ort zum Leben zu haben. Aber heute stehen viele Dänen vor einer Reihe von Hindernissen, wenn sie zum Beispiel ein Haus kaufen wollen. Für viele Erstkäufer ist der Einstieg in den Wohnungsmarkt teuer. Das ist eine besondere Herausforderung, denn sieben von zehn Dänen träumen von einem eigenen Haus. In den letzten Jahren war es für viele Dänen mit normalem Einkommen schwierig, in den Großstädten erschwinglichen Wohnraum zu finden. Ziel der Regierung ist ein ausgewogener Wohnungsmarkt, in dem mehr Menschen ihr eigenes Haus besitzen können und in dem es ein gemischtes Angebot an Eigentums-, Sozial, Genossenschafts und privaten Mietwohnungen gibt. Gemischte Stadt- und Wohngebiete bieten die besten Voraussetzungen für den Zusammenhalt, der Dänemark auszeichnet.‟

Leichterer Abriss und mehr Eigentumswohnungen auf dem Land

Um den Zusammenhalt weiter zu stärken, sind außerdem folgende Maßnahmen geplant:

  • Verbesserung der Busversorgung in Städten und entlegenen Gebieten durch die Einsetzung eines Expertenausschusses, der Empfehlungen für eine neue Struktur der Buslinien geben soll
  • Vereinfachung des Kaufs von Wohneigentum in ländlichen Gebieten durch eine dauerhafte Einführung und Verbesserung der Staatsgarantie für den Kauf von Wohneigentum in abgelegenen Gebieten
  • Erleichterung der Aufteilung von Häusern, der Umwandlung von verfallenen landwirtschaftlichen Grundstücken in bewohnbare Wohnungen für mehr Familien sowie Prüfung der Möglichkeit, die Regeln für den Verkauf und Abriss von leerstehenden privaten und öffentlichen Wohnungen zu lockern
  • Prüfung der Frage, wie Nachbarn und Gemeinden wirtschaftlich von der Nutzung von Land für erneuerbare Energien profitieren können, zum Beispiel durch die Gründung von Energiegemeinschaften oder durch die Ausweitung des derzeitigen Bonusprogramms für erneuerbare Energien
  • Nachverfolgung der Analyse der Straßenverwaltung Vejdirektoratet zum geplanten Korridor Ring 5 in Nordseeland und Einberufung der Parteien im Parlament zur Diskussion

Klimafreundlicheres Bauen und ambitionierte Klimaziele

In einigen Projekten haben einige Gemeinden und die dänische Baubehörde versucht, mit besonders klimafreundlichen Bauprojekten die Führung zu übernehmen. Dies soll intensiviert werden. Die Regierung wird die Klimaauswirkungen des öffentlichen Beschaffungswesens, einschließlich des „Baus öffentlicher Gebäude‟, reduzieren, heißt es im Koalitationsvertrag.

Der Bausektor ist für etwa ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen Dänemarks verantwortlich. Deshalb wollen die drei Parteien das Ziel der Klimaneutralität von 2050 auf 2045 vorziehen. Im Jahr 2050 muss dann eine Reduzierung um 110 Prozent gegenüber 1990 erreicht sein.

Ressourcen und Recycling

Die neue Regierung weiß um den großen Bedarf für Sand und Kies für Baumaterialien, nicht zuletzt angesichts der geplanten Energieinseln, die errichtet werden sollen. Doch die Gewinnung von Rohstoffen bedeutet auch eine große Umweltherausforderung. Vor diesem Hintergrund heißt es in der Erklärung: „Die Regierung will die Initiative für einen Rohstoffplan ergreifen, der die nachhaltige Gewinnung von Sand und Kies sowie mehr Wiederverwertung von Baumaterialien unterstützt. Das soll sicherstellen, dass wir ausreichend Rohstoffe für die Energieinseln und den Bausektor zur Verfügung haben, ohne dabei die Natur und die Meeresumwelt zu gefährden.”

Quelle: Byrummonitor.dk

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