Im Stockholmer Stadtteil Haga feiert man die Fertigstellung des sogenannten Nachhaltigkeitshauses, des ersten Pilotgebäudes im Recycling-Projekt „Återhus‟. Die Immobilie besteht zu gut 70 Prozent aus recyceltem Material und ist in seiner Art einzigartig. Mit den Erkenntnissen aus diesem Projekt will die Bauherrin Fabege den Recyclinganteil zukünftig noch erhöhen.

Das Nachhaltigkeitshaus entstand auf Initiative des Immobilienunternehmens Fabege in Zusammenarbeit mit dem Bauunternehmen Zengun. Es ist Teil des Forschungsprojektes „Återhus ‒ Häuser aus Häusern bauen‟. Dabei entwickeln 14 Kooperationspartner Verfahren, Prozesse und Werkzeuge, um die Verwertung von schweren Gebäudeteilen wie Tragwerken und Fassaden aus Stahl und Beton zu ermöglichen.

Mit seiner Grundfläche von 1000 Quadratmetern beherbergt das Nachhaltigkeitshaus Büros, Begegnungsflächen und einen Showroom. So dient es zu einen als Baubüro, zum anderen als Treffpunkt, um Wissen rund um das Projekt und das Thema Recycling zu teilen.

„Das Interesse an der Idee, Häuser aus Häusern zu bauen, ist groß. Wir freuen uns darauf, unsere Erfahrungen teilen zu können. Denn in Klimafragen sollten wir nicht konkurrieren, sondern uns gegenseitig helfen. Nur so können wir die Branche voranbringen und die Klimaziele erreichen‟, so Mia Häggström, Nachhaltigkeitschefin von Fabege.

Nachhaltigkeit auf neuem Niveau: Das Nachhaltigkeitshaus besteht zu 70 % aus recyceltem Material. Bild: Fabege

70 Prozent recyceltes Material

Das Gebäude besteht aus recyceltem Material von einer alten Immobilie aus den 1970er-Jahren. Als diese abgerissen werden sollte, um in Haga ein neues, nachhaltiges Quartier zu bauen, sahen Fabege und Zengun ihre Chance. Denn sie wollten neue Methoden entwickeln, um den Recyclinganteil im Hausbau zu erhöhen und die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Tatsächlich gelang es erstmals in Schweden, Teile des Tragwerks der alten Immobilie zu nutzen. Darüber hinaus wurden Gebäudeteile wie Türen, Fenster, Treppen, Trennwände, Pentry-Küchen, Toiletten-Sitze, Handwaschbecken, Böden und Decken sowie Beleuchtungen aus dem alten Gebäude verwendet.

105 Tonnen CO2 weniger

Durch das Recycling ließ sich der Klimaabdruck des Nachhaltigkeitshauses um 105 Tonnen CO2 reduzieren, verglichen mit einem Haus aus neuem Material. Die Projektleiterin Emilie Larsson erklärt: „Das Nachhaltigkeitsprojekt ist ein Pilotprojekt, das großes Interesse weckt. Denn die gesamte Branche will den Klimaabdruck ihrer Projekte senken. Wir freuen uns darauf, unsere Erkenntnisse mit der Branche zu teilen und in Zukunft noch mehr zu recyceln.‟

Quelle: Fabege

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