Früher bewegten sich die Preise in eine Richtung, jetzt steigen sie bei einigen Waren und sinken bei anderen. Dies erschwert die Erstellung von Kostenvoranschlägen und trägt nicht gerade zur Verringerung der Ungewissheit bei, sagen Branchenvertreter.

Betonprodukte sind teurer geworden. Der Holzpreis hat begonnen zu stagnieren. Und andere Materialien wie Stahl sind billiger geworden. Nach mehreren Monaten, in denen die Preise in allen Bereichen deutlich gestiegen sind, bewegen sie sich nun in unterschiedliche Richtungen, wie die Zahlen des Statistischen Amtes in Dänemark (Danmarks Statistik) zeigen.

Eine Entwicklung, die mehrere Akteure des Baugewerbes bestätigen. Und diese Situation bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich, wie unter anderem das seeländische Bauunternehmen C.C. Brun Entreprise A/S zu spüren bekkommt. „Was wir gestern noch nicht für eine Herausforderung hielten, kann morgen schon eine sein. Es stimmt zwar, dass sich zum Beispiel die Stahlpreise jetzt beruhigen, aber wenn wir mit den Ingenieurbüros sprechen, stellt sich heraus, dass die Preise für technische Komponenten steigen‟, sagt zum Beispiel Jens Christian Molter, Geschäftsführer des Bauunternehmens CC. Brun Entreprise A/S. Problematisch sei vor allem, dass die Schwankungen so heftig und so kurzfristig kämen.

Große Unsicherheit am Baumaterialmarkt

Auch mehrere andere Akteure der Branche bestätigen die Unsicherheit am Markt für Baumaterialien.

„Das bedeutet, dass man Vorkehrungen treffen muss, und wenn alle Glieder der Kette dies tun, wird es gefährlich‟, sagt Michael Jørgensen, Vorsitzender des Branchenverbands DI Byggeri in Nordjütland.

Die neuesten Zahlen des dänischen Statistischen Amtes beziehen sich auf den Monat Juli. Vor allem sind die Preise für Waren aus Beton, Zement, Asbest und dergleichen gestiegen, um 6,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Holz stagniert eher mit einem leichten Anstieg von 0,7 Prozent, während der Stahlpreis nach dem kurzfristigen Ansteig zu Beginn des Ukraine-Kriegs nun wieder sinkt.

„Wir können sehen, dass einige Preise in die richtige Richtung gehen, andere stagnieren, und bei Zement sehen wir einen Anstieg aufgrund von Steuern und Energiepreisen. Und natürlich spüren wir das beim Diesel, der zwar stagniert, aber immer noch teuer ist‟, so Jørgensen.

Preise deutlich höher

Jesper Toftebjerg Andersen, Präsident von DI Byggeri Seeland und Lolland Falster, berichtet ebenfalls, dass die Mitglieder des Verbands immer noch mit der Unsicherheit der Preisentwicklung zu kämpfen haben: „Wenn man Angebote kalkuliert, muss man sagen: Das ist der Preis an diesem Tag, und dann muss man hoffen.‟

Man dürfe auch nicht vergessen, dass trotz der Preissenkungen oder -stagnation das Preisniveau insgesamt für die meisten Waren viel höher ist als in den vergangenen Jahren. So sind beispielsweise die Preise für Eisen und Stahl um 95 % höher als im Juli 2020, Aluminium ist um 49,5 % teurer und Waren aus Beton und ähnlichen Materialien sind um 15,5 % teurer. Das belegen die Zahlen von Danmarks Statistik.

„Vor diesen Preiserhöhungen lagen die Kosten für einen Kubikmeter Beton einschließlich Bewehrung bei etwa 1.500 DKK. Jetzt sind es 2.500 DKK. Dies ist auf Preissteigerungen bei Zement, Stahl und Transport zurückzuführen‟, sagt Jesper Toftebjerg Andersen.

Durch die hohen Preise könnte es dazu kommen, dass Projekte gestoppt oder gar nicht erst begonnen würden, fürchtet der Verband. Bereits Anfang des Jahres war eine Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, dass 52 Prozent der Bauherren damit rechneten, in diesem Jahr Projekte aufgrund der Preissteigerungen zu canceln.

Quelle: Mester Tidende
Bild: Jan Huber / Unsplash

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