Die Bautätigkeit in Schweden könnte als Folge der Corona-Krise um ca. zehn Prozent sinken. Diese Ansicht vertritt das Institut Prognosecentret in einer aktuellen Marktanalyse. Das wären etwa 30 Mrd. schwedische Kronen.
2019 blieb der Wert für die Bautätigkeit unverändert, nachdem er 2018 erheblich gesunken war. Im Wohnungsbau war auch weiterhin ein Rückgang zu verzeichnen, der aber von einem starken Anstieg im Bereich Gewerbebau kompensiert wurde.
Vor dem Corona-Ausbruch war Prognosecentret von einem leichten Rückgang für 2020 ausgegangen. Jetzt wurde die Prognose revidiert.
Rückgang um bis zu 30 Mrd. SEK
Dem aktuellen Marktbericht zufolge gehen die Analytiker jetzt davon aus, dass es in diesem Jahr zu einem sehr starken Rückgang kommen wird, um gut 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „In Kronen entspricht das ca. 30 Mrd. (2,74 Mrd. EUR).
Diese Prognose gelte unter der Voraussetzung, dass die Infektion sich kontrolliert ausbreite und der Höhepunkt der Infektionswelle bald erreicht sei. In diesem Fall könne man eventuell im nächsten Jahr sogar wieder einen leichten Anstieg erwarten.
Sollte sich die Krise jedoch langfristiger auf die schwedische und die globale Wirtschaft auswirken, werde die Nachfrage nach Bauprojekten noch stärker zurückgehen. Steigende Arbeitslosigkeit und zahlreiche Insolvenzen wären die Folge. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass das Gesamtbauvolumen um bis zu 30 Prozent im Vergleich zum heutigen Niveau sinken könne, im Neubau-Bereich vielleicht noch mehr.
Schlimmer als bei der Finanzkrise
„Im Worst Case reden wir von Verlusten von bis zu 100 Mrd. SEK. Während der Finanzkrise 2007-2008 ging der Markt um ca. 40 Mrd. SEK zurück, doch die Fallhöhe ist heute größer, da die Niedrigzinspolitik der letzten 10 Jahre den Sektor auf ein ganz anderes Niveau befördert hat. Die Mittel dagegen sind begrenzt, denn die Zinsen lassen sich kaum noch senken. Dadurch wird die Krise wahrscheinlich eher dem schwedischen Immobilien-Crash der Neunzigerjahre ähneln als dem Rückgang während der Finanzkrise‟, so Ekvall.
Quelle: Byggvärlden