Die dänischen Branchenverbände Dansk Byggeri und Dansk Infrastruktur haben in der vergangenen Woche eine Konferenz über die Pläne für die dänische Infrastruktur bis 2030 abgehalten.

Sowohl die Regierungsparteien als auch die Sozialdemokraten haben ihre Pläne für die zukünftige Infrastruktur vorgestellt. Zu den Referenten gehörten Staatsminister Lars Løkke Rasmussen, die verkehrspolitischen Sprecher der Sozialdemokraten, der Dänischen Volkspartei und der Linken sowie der Vorsitzende des Verbands Dansk Metal Claus Jensen.

Henrik Friis, Dansk Infrastruktur. Bild: Ricky John Molloy

Henrik Friis von Dansk Infrastruktur betonte, zu viele Bürgerinnen und Bürger würden wertvolle Zeit auf den Straßen verschwenden, und der Stau nehme von Jahr zu Jahr zu. Daher seien Investitionen in die Infrastruktur ein wesentlicher Faktor für das Wirtschaftswachstum in Dänemark. Friis erklärte, Politiker auf aller Fraktionen im Parlament müssten Investitionen in Projekte, die erst für 2023 geplant waren, erheblich vorziehen.

Vorbild Norwegen

In Norwegen sieht die Perspektive auf die Infrastrukturpolitik ganz anders aus. Bei der Konferenz erläuterte ein Staatssekretär des norwegischen Verkehrsministeriums die Pläne für Norwegen. 10 Mrd. NOK (rund 1,03 Mrd. EUR) sollen in den kommenden zehn Jahren in eine Verbesserung der Infrastruktur investiert werden.

„Norwegen stellt rund zehnmal so viel für Infrastruktur zur Verfügung, als nach dem Infrastrukturplan unserer Regierung vorgesehen. Auch sind die Norweger viel besser darin, die Struktur zu planen, weil sie rollierende Fünfjahrespläne verwenden. Seit 20 Jahren haben sie Infrastrukturpläne – wir haben gerade erst damit begonnen. Wir können von Norwegen viel lernen‟, so Henrik Friis.

Staus verschwenden bis zu 24. Mrd. DKK pro Jahr

Der dänische Staatsminister erklärte auf der Konferenz, der Bereich Infrastruktur habe für die Regierung eine hohe Priorität. Doch Henrik Friis geht diese Zusage nicht weit genug: „Erst Ende der 2020er wird man mit den Bahn- und Autobahnprojekten fertig sein. Die Verkehrsverwaltung Vejdirektoratet hat gerade in einer Analyse gezeigt, dass Stau uns jedes Jahr 24 Mrd. Kronen kostet. 77 Mio. Kronen werden pro Jahr im Verkehr verschwendet, was etwa 60.000 Arbeitsplätzen entspricht.‟

Verkehrsformen nicht aufeinander abgestimmt

Friis bemängelte auch, die verschiedenen Verkehrsformen seien nicht gut genug auf einander abgestimmt. „Uns gelingt bisher keine vernünftige Koordination zwischen Bussen und Zügen oder bei der Nutzung von privaten Pkw bis zu den Bahnhöfen.‟ Jetzt seien vor allem Taten statt Worten gefragt, schloss Friis.

Quelle: Bygtek.dk

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