Die Verlängerung des Nordhavnsvej-Tunnels in Kopenhagen, der gerade gebaut wird, wird aller Voraussicht nach durch den Baukonzern Zübliln ausgeführt. Die Kommune Kopenhagen beabsichtigt, den Auftrag ohne vorherige EU-Ausschreibung an Züblin zu vergeben.

Gerade hat die Kommune ihre Absichten veröffentlich, einen Vertrag mit Züblin schließen zu wollen ‒ oder besser gesagt mit dem Nordhanvsvej Konsortium, das aus der Ed. Züblin AG und der dänischen Tochtergesellschaft Züblin A/S besteht ‒ sofern gegen diesen Beschluss keine Einsprüche vorgebracht werden.

Hintergrund dieses Beschlusses ist, dass das Konsortium bereits die Arbeiten am Nordhavnsvejtunnel ausführt, der die Verbindung zwischen der Autobahn nach Helsingør und Nordhafen schaffen soll. Der neue Auftrag verfügt über wesentliche Schnittstellen zu den laufenden Arbeiten.

„Wir sind der Ansicht, dass die Kommune einen Zusatzvertrag mit dem Nordhavnvej-Konsortium eingehen kann, im Rahmen der Ausschreibungsform „Ausschreibung mit Verhandlung‟, ohne die Ausschreibung vorher zu veröffentlichen. Es wurden sowohl die technischen als auch die juristischen Möglichkeiten hierfür geprüft, und ein wesentlicher Teil des Projektes war ja bereits ausgeschrieben‟, so Projektleitren Anne Kongsfelt.

Die richtige Lösung

Nicht zuletzt geht es darum, schwerwiegende Schnittstellenprobleme zu vermeiden, die entstehen könnten, wenn man die Arbeiten durch zwei verschiedene Unternehmen mit zwei verschiedenen Verträgen ausführen ließe.

„Rein aus Projektsteuerungsgesichtspunkten ist es die richtige und einzig vernünftige Lösung ‒ sowohl technisch als auch finanziell‟, erklärt Anne Kongsfelt. Ein externer Berater hatte der Kommune Kopenhagen in einem Bericht mitgeteilt, zwei verschiedene Unternehmen würden „erhebliche Risiken für den Bauherrn‟ bedeuten, was Technik, Haftung und Verträge angeht. Außerdem sah man große praktische Probleme darin, klare und eindeutige Ausschreibungsbedingungen für die Bieter zu gestalten.

Es geht um einen Auftragswert von 460 Mio. DKK (ca. 61,8 Mio EUR) für den 300 m langen Anschluss an den Nordhavnvej sowie einen Tunnel unter der Svanemølle-Bucht hindurch in den Nordhafen.

Zweimal Züblin

Als die Kommune Kopenhagen 2011 den Vertrag über 1,2 Mrd. DKK (160 Mio EUR) an das Nordhavnsvej-Konsortium vergab, bestand dieses aus dem dänischen Unternehmen Pihl und der deutschen Ed. Züblin AG. Nach dem Konkurs von Pihl 2013 trat Züblins Tochtergesellschaft Züblin A/S in das Konsortium ein.

Der Vertrag soll unterzeichnet werden, sobald die Stillhaltefrist abgelaufen ist.

Quelle: Licitationen.dk

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