Bislang wurden alle Stockholmer U-Bahnen per Sprengvortrieb mit Injektion gebaut. Für die eigenständige Strecke zwischen Fridhemsplan und Älvsjö plane man jedoch jetzt den Einsatz einer Tunnelbohrmaschine, heißt es auf der Projektwebsite.

Andere Tunnel für den Stockholmer U-Bahn-Ausbau wurden im Sprengvortrieb gebaut. Für die neue Strecke nach Älvsjö soll aber eine TBM zum Einsatz kommen. Bild: Region Stockholm

„Wir sehen mehrere Vorteile. So sind die Auswirkungen auf die Umgebung bei einer Tunnelbohrmaschine geringer, sowohl was die Ausbreitung von Vibrationen als auch das Eindringen von Wasser während der Bauarbeiten betrifft. Und das ist gut, weil wir einige ziemlich knifflige Passagen zu bewältigen haben. Wir wissen, dass es dort, wo wir unter dem Mälarsee hindurchgehen, eine Zone mit schwachem Gestein gibt und dass Årstafältet aus Lehm besteht‟, erklärt Johan Brantmark, Leiter des Ausbauprojekts für die U-Bahn nach Älvsjö.

Dank TBM keine Arbeitstunnel mehr

Beim Einsatz einer Tunnelbohrmaschine würde der Tunnel vorgetrieben und gleichzeitig eine wasserdichte Verkleidung aus Beton aus Beton eingebaut. Geplant ist ein Vortrieb vom südlichen bis zum nördlichen Ende der neuen Strecke. Damit entfallen auch die Arbeitstunnel an allen neuen Bahnhöfen, wie sie auf den derzeit im Bau befindlichen Abschnitten erforderlich sind.

Die Umstellung auf Tunnelbohrmaschinen bedeutet jedoch nicht, dass man beim Ausbau zwischen Fridhemsplan und Älvsjö vollkommen auf Sprengungen verzichten kann. Brantmark: „Für die U-Bahn-Stationen werden wir genauso auf das Sprengverfahren setzen wie bei den restlichen Ausbaustrecken.‟

Jeder neue U-Bahn-Abschnitt hat seine eigenen geologischen Voraussetzungen, und auch für die im Bau befindlichen Abschnitte wurden verschiedene Bauverfahren untersucht. Stefan Persson, stellvertretender Verwaltungsdirektor der neuen Metro, erklärt: „Bei der Planung der aktuellen Projekte haben wir auch die Möglichkeit des Einsatzes einer Tunnelbohrmaschine geprüft. Das war, bevor wir von den Umweltgerichten Auflagen mit strengen Anforderungen an das Eindringen von Wasser erhalten haben. Diese und andere Erfahrungen fließen jetzt in die Entwicklung der Tunnelbohrmaschinen für die neue Strecke ein.‟

Der Einsatz einer TBM wird nun bei der weiteren Planung der Strecke nach Älvsjö mit eingeplant. Doch die endgültige Entscheidung fällt erst Ende des Jahrens.

Quelle: Byggfakta

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