Das Klimasiegel Svanemærket (Nordischer Schwan) stellt höhere Anforderungen an Kreislaufwirtschaft und Klimaaspekte bei Renovierungsprojekten. Neu ist auch, dass jetzt auch die Renovierung von Hotels und zugehörigen Konferenzeinrichtungen das Klimasiegel erhalten kann.

2024 könnte das Jahr sein, in dem dem Diskurs über das Klima mehr als bisher konkrete Taten folgen werden. Die Verhandlungen über den geplanten Grenzwert für Lebenszyklusanalysen sind in vollem Gange, und im Januar verkündete der Rat für Nachhaltiges Bauen, dass die Anforderungen für die DGNB-Zertifizierung weniger, aber deutlich strenger sein werden.

Auch das Zertifizierungsinstitut Miljømærkning Danmark verschärft nun die Anforderungen für die Erlangung des Umweltzeichens Nordischer Schwan für Renovierungen. Dies geht aus einer Presseerklärung der Organisation hervor.

„Wir stellen fest, dass die Bauindustrie im Allgemeinen mehr Gewicht darauf legt, wie sie zum grünen Wandel beitragen kann ‒ und auf das Recycling von Materialien. Daher erwarten wir auch ein gesteigertes Interesse an Renovierungsprojekten, die mit dem Schwan ausgezeichnet werden können‟, erklärt Stinus Kappel Andersen, Senior Consultant und Produktmanager beim Zertifizierungsinstitut Miljømærkning Danmark, in der Pressemitteilung und fährt fort: „Mit den neuen, strengeren Anforderungen erhält die Branche ein wirklich effektives Instrument zur Förderung eines zirkulären Ansatzes beim Bauen und zur Stärkung der Klimabemühungen.‟

Auch die Renovierung von Hotels und zugehörigen Konferenzeinrichtungen kann jetzt das Umweltsiegel Nordischer Schwan erhalten. Bild: Miljømærkning Danmark

Verstärkter Fokus auf Kreislaufwirtschaft

Fast 65 % der Gebäudefläche in Dänemark wurde vor 1980 gebaut, und viele Gebäude sind renovierungsbedürftig. Eine Renovierung bietet klare Vorteile gegenüber einem Neubau – sowohl in Bezug auf das Klima als auch auf die Gesamtfinanzen.

So hat eine Analyse von Rambøll zum Beispiel gezeigt, dass man bis zu 55 Prozent CO₂ einspart, wenn man renoviert, anstatt abzureißen und neu zu bauen.

Das Umweltzeichen Nordischer Schwan strebt eine geringe Umweltbelastung während des gesamten Lebenszyklus der Renovierung sowie die Rückführung von Ressourcen mit dem höchstmöglichen Wert in den Kreislauf nach der Nutzung an. Diese Anforderungen werden nun weiter verschärft: „Svanemærket stellt jetzt noch mehr Anforderungen, die zur Förderung der Kreislaufwirtschaft beitragen. So müssen schädliche Substanzen in Bestandsgebäuden erfasst und behandelt werden. Außerdem sollen Komponenten und Materialien, die für eine Wiederverwendung geeignet sind, identifiziert werden. Gleichzeitig gibt es ehrgeizige Anforderungen für die Sortierung von Bauabfällen, was unter anderem die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien fördert‟, so Kappel Andersen. Auch ein Materialbuch ist erforderlich, um die Rückverfolgbarkeit der im Gebäude verwendeten Baumaterialien und chemischen Produkte zu gewährleisten.

Das Umweltsiegel Nordischer Schwan stellt auch strenge Anforderungen an unerwünschte Stoffe in Baumaterialien und chemischen Produkten. Dadurch wird die Belastung durch Chemikalien, denen Handwerker und Gebäudenutzer ausgesetzt sind, minimiert ‒ und es fördert die Möglichkeit, dass die Materialien später recycelt werden können, wenn problematische Stoffe im Gebäude nicht zulässig sind.

Mehr Klimaanforderungen

Auch Klimaaspekte werden bei dem Siegel jetzt noch stärker gewicchtet: „Es wurden Anforderungen für Materialien mit hoher Klimabelastung wie Beton, Stahl und Aluminium eingeführt. Außerdem muss das renovierte Gebäude einen niedrigen oder deutlich geringeren Energiebedarf haben als vor der Renovierung.‟

Die neuen Anforderungen des Umweltzeichens sind nach Angaben von Miljømærkning Danmark auf die technischen Prüfkriterien für signifikante Beiträge in Annex 1 der EU-Taxonomie für die Renovierung bestehender Gebäude abgestimmt.

Quelle: Licitationen.dk

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