In Zukunft wird es einfacher sein, bestehende Gebäude zu erhalten und umzugestalten, anstatt alte Gebäude abzureißen – eine Initiative, die dazu beitragen soll, den CO₂-Fußabdruck der Bauindustrie zu verringern und weniger Abfall zu erzeugen.

Es ist oft einfacher und billiger, bestehende Gebäude abzureißen, als mit der Planung größerer Umbauprojekte zu beginnen. Dies trägt dazu bei, dass die Bauindustrie mehr Bauabfälle erzeugt, einen unnötigen CO₂-Fußabdruck hinterlässt und oft ein architektonisches und kulturelles Erbe verloren geht.

Renovierung soll attraktiver werden als ein Abriss und Neubau. Bild: Dansk Standard

Genau das soll die neue Norm DS 11990 für die Tragfähigkeitsbeurteilung bestehender Bauwerke für die Bauindustrie ändern. Die Norm liefert Werkzeuge und Regeln für die Beurteilung der Tragfähigkeit bei der Ertüchtigung bestehender Bauwerke. Regeln, die dem Berater einen besseren Überblick über die Konstruktion, die Statik, die Qualität der verwendeten Materialien und den Zustand der strukturellen Komponenten geben können, um eine fundiertere Entscheidung darüber zu treffen, ob das Gebäude modernisiert oder umgebaut werden kann.

„Die Nutzung einer bestehenden Struktur bedeutet oft Veränderungen im Laufe der Zeit. Deshalb ist es wichtig, dass die Bauindustrie jetzt klarere Richtlinien für den Erhalt guter Gebäude hat, anstatt sie abzureißen und von vorne zu beginnen“, sagt Erling Richard Trudsø, Senior Consultant bei Dansk Standard.

Kohärenz mit BR18 und Eurocodes

Die Norm DS 11990 für die Beurteilung der Tragfähigkeit bestehender Bauwerke ist im Korrigendum Kapitel 15 über Bauwerke in den Leitlinien für BR18 der dänischen Behörde für Soziales und Wohnungswesen enthalten.

Außerdem wird der technische Bericht (‚Statikbericht‘) erwähnt, anhand dessen die Berater die Tragfähigkeit beurteilen müssen.

Die Norm DS 11990 sollte in Verbindung mit den DS/EN Eurocodes und den entsprechenden nationalen Anhängen (DK NA) gelesen werden. Sie umfasst bisher die Bereiche Sicherheit (DS/EN 1990), Betonbau (DS/EN 1992), Stahlbau (DS/EN 1993), Mauerwerksbau (DS/EN 1996) und Geotechnik (DS/EN 1997). Ferner gibt die Norm einen Überblick über die wichtigsten Änderungen, die auf der Lastseite eingetreten sind (DS/EN 1991). Im Jahr 2024 soll die DS 11990 um ein Kapitel über Holzkonstruktionen ergänzt werden (DS/EN 1995).

„Wir bei Dansk Standard hoffen, dass die Norm dazu beitragen kann, mehr Gebäude zu erhalten, den Kohlenstoff-Fußabdruck zu reduzieren und weniger Abfall beim Bau zu erzeugen“, sagt Erling Richard Trudsø.

Bisher ist die Norm nur auf Dänisch verfügbar und kann über den Shop von Dansk Standard bezogen werden.

Quelle: Dansk Standard

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