Der negative Trend im Wohnungsbau wird sich im nächsten Jahr fortsetzen. Laut der Wirtschaftsprognose des Branchenverbands Byggföretagen wird im Jahr 2024 mit dem Bau von 23.600 neuen Wohnungen und Einfamilienhäusern begonnen. Dies steht in krassem Gegensatz zur Bedarfsanalyse des schwedischen Zentralamts für Wohnungswesen, Bau und Planung, wonach bis 2030 jährlich 67.300 neue Wohnungen benötigt werden.

Die steigenden Zinsen treiben die Kosten der Bauherren in die Höhe und reduzieren gleichzeitig die Kaufkraft der Haushalte. Auch die Bauunternehmen rechnen mit einer Anhebung des Leitzinses auf 4,25 Prozent, bevor im Sommer 2024 die Zinssenkung beginnt.

Catharina Elmsäter-Svärd, Vorsitzende des Branchenverbands Byggföretagen. Bild: Byggföretagen

„Die Investitionen in den Wohnungsneubau sind auf das Niveau der Jahrtausendwende gesunken. Wir befinden uns in einem sauerstoffarmen Wachstumsumfeld, das den Wohnungsmarkt erstickt‟, sagt Catharina Elmsäter-Svärd, Vorsitzende des Verbandes.

Was den kommunalen und den Tiefbau betrifft, so ist das Bild positiver. Die öffentlichen Investitionen in Gebäude werden 2023 voraussichtlich um elf Prozent und 2024 um weitere zwei Prozent steigen. Auch der Tiefbau wird angekurbelt, zum Beispiel durch die grünen Initiativen in Nordschweden. Für den Tiefbau im privaten Sektor gehen die Prognosen von einem Anstieg der Investitionen um neun Prozent im Jahr 2023 und um weitere sieben Prozent im Jahr 2024 aus.

„Der Bausektor ist gespalten. Zum Teil, wenn es um verschiedene Formen des Bauens geht. Und zwischen verschiedenen Regionen. Der Wohnungsbau ist dort am stärksten, wo die Bevölkerung am größten ist. Deshalb sollten öffentliche Auftraggeber schon heute die Möglichkeit haben, mehr Mittel in den Ausbau von Wasser- und Abwassersystemen, Stromnetzen und anderen Infrastrukturen zu stecken. Das wird die Bauwirtschaft am Laufen halten, wenn der Wohnungsbau zurückgeht‟, so Elmsäter-Svärd.

Obwohl die Zahl der Entlassungen im Herbst stark angestiegen ist, hält der Arbeitsmarkt im Baugewerbe der Krise im Wohnungsbau bisher stand. Nach Angaben des schwedischen Bauverbandes wird die Beschäftigung im Baugewerbe von 328.800 Beschäftigten im Jahr 2022 auf 312.400 Beschäftigte im Jahr 2024 zurückgehen.

Elmsäter-Svärd warnte: „Wenn sich die Bauwirtschaft verlangsamt, greift dies auf andere Sektoren über. Es besteht auch die Gefahr, dass viele Bauarbeiter sich für eine andere Beschäftigung entscheiden. Deshalb sind drastische Maßnahmen erforderlich, um den Wohnungsbau so schnell wie möglich anzukurbeln.‟

Insgesamt schätzt Byggföretagen dass das schwedische BIP im Jahr 2023 um -0,9 Prozent sinken wird, bevor es sich umkehrt und 2024 um 0,5 Prozent steigt.

Quelle: Byggnyheter.se

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