Bild: Malkarium/Unsplash

Obwohl die Preise für Wohnraum fallen, sinken die Neubauzahlen in Dänemark. Das liege an geplanten Steuerregelungen und einer allgemeinen Verlangsamung der Bauindustrie, meint der Arbeitgeberverband TEKNIQ.

Die neuesten Zahlen des dänischen Statistikamtes zeigen, dass sich der Rückgang bei allen Arten von Neubauten im zweiten Quartal 2023 fortgesetzt hat. Unter anderem ist der Wohnungsbau stark betroffen, und die Zahl der Baubeginne hat sich innerhalb eines Jahres halbiert.

Maria Schougaard Berntsen, stellvertretende Direktorin bei TEKNIQ, verweist auf die sich zuspitzende Energiekrise und die explodierenden Materialpreise sowie auf die allgemeine Unsicherheit über die wirtschaftliche Lage. „Es ist nicht verwunderlich, dass sich viele mit neuen Bauvorhaben zurückhalten. Das hat zu Preissteigerungen, die Dänen zögern und abwarten lassen, ob sich die Lage bessert‟, sagt sie.

Rückgang bei Neubauten

Etwas besser sieht es bei den Baufertigstellungen aus, die innerhalb eines Jahres nur um fast 15 Prozent zurückgegangen sind. „Die Zahlen bei den begonnen Projekten gehen zurück, aber man muss bedenken, dass dies auch Ausdruck einer natürlichen Stabilisierung des Marktes ist, bei der die Unternehmen ihre Anstrengungen mehr in Richtung Energieoptimierung und grüne Transformation – statt in Richtung Neubau – gelenkt haben, insbesondere in den Gewerken der Installationstechnik‟, so Schougaard Berntsen.

Märkte aus dem Takt

Der Wohnungsmarkt in den Großstädten hat sich nach einer Zeit des Stillstands belebt, und laut unter anderem der Danske Bank gibt es steigende Verkaufspreise, mehr Besichtigungen und mehr Transaktionen.

Hier kommt die neue Immobilienbewertung ins Spiel, die am 1. Januar 2024 in Kraft tritt. Es wird erwartet, dass für Eigentumswohnungen in den größten Städten eine höhere Grundsteuer fällig wird, aber wenn die Immobilie vor dem Jahreswechsel gekauft wird, wird das derzeitige Steuerniveau beibehalten.

Maria Schougaard Berntsen erklärt: „Die neuen Regeln kurbeln den Verkauf jetzt an. Viele Menschen wollen rechtzeitig kaufen, um in den Genuss der Steuererleichterung zu kommen, und das treibt den Verkauf vorhandenen Wohnraums in die Höhe. Der Neubau kann nicht Schritt halten, weil man mit einem so kurzen Zeithorizont keine neuen Häuser bauen kann, und deshalb sehen wir, dass diese beiden Märkte ein wenig aus dem Gleichgewicht geraten sind.‟

Quelle: Bygtek.dk

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