Der Arbeitgeberverband Dansk Industri und die Gewerkschaft 3F-Byggegruppen haben sich auf neue Tarifverträge für die Branche geeinigt. Das Verhandlungsvergebnis wurde heute im Haus der Industrie präsentiert.

Die neuen Tarifverträge gelten rund 6.000 Unternehmen und 80.000 Beschäftigte im Baugewerbe. Die zweijährige Vereinbarung läuft bis zum 1. März 2025.

Eckpunkte der Vereinbarung

  • Der Mindestlohn wird am 1. März 2023 um 4,5 DKK und am 1. März 2024 um 4,5 DKK erhöht. Die Sätze für Auszubildende werden 2023 um 4,5 % und 2024 um 3,5 % erhöht.
  • Erschwerniszuschläge werden 2023 um 4,5 % und 2024 um 3,5 % erhöht.
  • Sonderwohnungszuschlag: Für Arbeitnehmer, die zu Beginn der Beschäftigung oder der Entsendung nicht in Dänemark wohnen, wird ein Sonderwohnungszuschlag von 25 DKK pro Stunde eingeführt. Er wird für bis zu 12 Monate gezahlt.
  • Gehaltssparkomponente: Die Beiträge werden am 1. März 2024 um 1,8 Prozentpunkte auf insgesamt 14,7 % des urlaubsfähigen Entgelts der Arbeitnehmer erhöht. Für Auszubildende erhöht er sich um 2,0 Prozentpunkte.
  • Flexible Arbeitszeiten: Unter bestimmten Bedingungen kann eine Vier-Tage-Woche vereinbart werden; dies soll lokal vereinbart werden.
  • Zwei Prozent Lohnerhöhung durch eine Änderung des Rentensystems: Ab dem 1. Juni 2023 werden die Arbeitgeber 10 Prozent des Gehalts in die Rente einzahlen, statt wie bisher 8 Prozent. Die Arbeitnehmerbeiträge werden von vier auf zwei Prozent des Gehalts sinken.
  • Zeiten für die Weiterbildung können von Jahr zu Jahr angespart werden – bis zu einem Maximum von sechs Wochen.
  • Mutterschutz und Urlaub: Der Vater/die Mitmutter erhält zwei zusätzliche Wochen bezahlten Urlaub, und die Eltern erhalten weitere zwei Wochen voll bezahlten Urlaub, den sie frei untereinander aufteilen können. Alle Wochen werden vom Arbeitgeber bezahlt, bis zu einem Höchstbetrag von 225 DKK pro Stunde.
  • Die Empfehlungen des Nationalen Forschungszentrums zum Arbeitsschutz (NFA) zur Nachtarbeit werden in die Tarifverträge der Bauwirtschaft aufgenommen. Zusätzliche Gesundheitskontrollen und Einschränkungen der Nachtarbeit für schwangere Frauen.

Zähe Verhandlungen

Mit den Tarifverträgen in der Industrie, im Verkehrswesen und im Baugewerbe sind nun die wichtigsten Teile der diesjährigen Tarifverhandlungen abgeschlossen.

Die Verhandlungen im Baugewerbe haben den Ruf, zu den schwierigsten Tarifauseinandersetzungen zu gehören, und bei den beiden vorangegangenen Verhandlungen – 2017 und 2020 – hatten die Parteien so große Schwierigkeiten, eine Einigung zu erzielen, dass sie für einen langen Verhandlungsmarathon an die Schlichtungsstelle verwiesen wurden.

Vor allem die Frage der ausländischen Arbeitskräfte hat die Verhandlungen erschwert. Die Bauarbeiter hatten wiederholt höhere Löhne für die am schlechtesten bezahlten Ausländer gefordert, um einen Lohndruck in der gesamten Baubranche zu vermeiden. Der Zuschlag von 25 DKK pro Stunde soll nun dem Lohndumping vorbeugen.

Quelle: 3F / Licitationen.dk

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