Die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket hat beschlossen, den Vertrag mit dem Konsortium AGN Haga aufzuheben. Grund dafür sind in erster Linie umfangreiche und zunehmende Verzögerungen in der Teiletappe.

Bild: Trafikverket

Die Auftragnehmerin AGN hatte in ihrem Teilprojekt zunehmend für Verspätungen gesorgt. Deshalb hat sich Trafikverket jetzt zu diesem Schritt entschlossen.

„Wenn ein Auftragnehmer nicht in der Lage ist, vertragsgemäß zu liefern, ist es wichtig zu handeln, damit wir unser aller Steuermittel schützen. Denn es liegt in unserer Verantwortung, ein effektives, nachhaltiges Verkehrssystem sicherzustellen und dabei hohe Anforderungen an die Kostenkontrolle zu stellen‟, erläutert Patrick Guné, Leiter des Geschäftsbereichs Großprojekte bei Trafikverket.

Der Vertrag mit AGN endet mit sofortiger Wirkung, und die Baustellen werden von Trafikverket übernommen, bis ein neuer Auftragnehmer gefunden ist.

Neuvergabe der noch ausstehenden Arbeiten

Im nächsten Schritt muss Trafikverket die noch ausstehenden Arbeiten neu ausschreiben. Das Ziel dabei ist es, die Auswirkungen auf den Zeit- und Kostenrahmen so gering wie möglich zu halten. Als weitere Maßnahme wird Trafikverket die Kapazitäten des Bahnsystems durch Eröffnung des Bahnhofs Centralen 2026 erhöhen.

Bo Larsson, Leiter des Västlänken-Projekts: „Der Entscheidung ist ein längerer, intensiver Dialog mit AGN vorausgegangen, bei dem wir aber im Hinblick auf Produktionsdauer und Fertigstellungstermin keine akzeptable Lösung finden konnten. Daher sind wir der Ansicht, dass eine Neuvergabe an einen oder mehrere Auftragnehmer bessere Voraussetzungen für die Lieferung der noch ausstehenden Arbeiten schafft.‟

Das Västlänkenprojekt und die Teiletappe Haga

Trafikverket baut in Westschweden eine 8 Kilometer lange Bahnstrecke für den Lokal- und Regionalverkehr. Gut 6 Kilometer verlaufen in einem Tunnel unter Göteborg. Drei neue unterirdische Bahnhöfe sind geplant. Durch den Bau der Strecke soll die Kapazität des Bahnverkehrs in Westschweden und Göteborg erhöht werden. Der Bau begann 2018.

Der Teilabschnitt Haga beinhaltet 1700 Meter Tunnel vor, davon 250 Meter Betontunnel in Erde und Lehm sowie ein neuer unterirdischer Bahnhof in Haga. Es ist einer von insgesamt vier Bauabschnitten.

Das Konsortium

AGN ist ein Konsortium bestehend aus Astaldi S.p.a, GÜLERMAK Ağır Sanayi İnşaat ve Taahhüt A.Ş. und Segermo Entreprenad AB. Im Jahr 2017 schloss AGN einen Bauvertrag für die Durchführung der Haga-Arbeiten des West Link-Projekts ab. Der Auftragswert belief sich 2017 auf 2,3 Mrd. SEK.

Quelle: Trafikverket

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