Die dänische Straßenverwaltung Vejdirektoratet hat einem europäischen Joint Venture im Vergabeverfahren um den Bau des Nordhavn-Tunnels in Kopenhagen den Zuschlag erteilt.

Das Joint Venture besteht aus Besix (Belgien) und MT Højgaard A/S (Dänemark), unterstützt durch die Beratungen NIRAS A/S, Jacobs Sverige AB und Bravida Danmark A/S. Es hatte sich gegen drei andere Konsortien durchgesetzt.

Nordhavn-Tunnel auf einem guten Weg

Der für den Tunnelbau verantwortliche Projektleiter Silas Nørager von Vejdirektoratet sagt: „Mit der Vergabe des Totalunternehmervertrags ist der neue Tunnel auf einem guten Weg. Die Stadt, die By og Havn sowie die vielen Stakeholder und zukünftigen Nutzer des Tunnels freuen sich über diesen großen Meilenstein. Das Joint Venture, das den Zuschlag erhalten hat, hat das qualitativ und preislich beste Angebot abgegeben, und als Bauherrin freuen wir uns auf die Zusammenarbeit beim Bau des Tunnels.‟

Der zukünftige Nordhavn-Tunnel sei eine Voraussetzung für die weitere Stadtentwicklung des äußeren und inneren Nordhafens, und der Tunnel stelle den direkten Zugang zu den Entwicklungsbereichen sicher, die zukünftig viele Unternehmen und Bewohner beherbergen sollen. Gleichzeitig soll der Tunnel den Zugang zu den vielen Hafenaktivitäten in der Gegend verbessern und einen Teil des Verkehrs in Østerbro vom übrigen Straßennetz ableiten.

Die beiden Parteien hatten in der vergangenen Woche einen bedingten Vertrag geschlossen. Ende September soll der 2,585 Mrd. DKK teure Vertrag final unterzeichnet werden. Mit der Summe lag das Angebot des Joint Ventures zwar fast 30 Prozent über dem veranschlagten Budget, war aber trotzdem das günstigste im Vergabeverfahren.

Luftaufnahme des geplanten Verlaufs des Nordhavntunnels
So ist der Verlauf des Tunnels geplant. Bild: Vejdirektoratet.

Auftragnehmer für Tunnelleittechnik gefunden

Die dänische Straßenbaubehörde hat auch einen Lieferanten für das Tunnelleitsystem ‒ ein so genanntes SCADA-System ‒ ausgewählt. Der Auftrag ging an ÅF-Industry AB (Schweden) mit Unterstützung von AFRY Denmark A/S (Dänemark). Sie hatten das beste technische Angebot mit dem niedrigsten Preis vorgelegt. Der Auftragswert beträgt rund 70 Millionen DKK.

Der Auftrag für das Tunnelleitsystem war vom eigentlichen Tunnelbau getrennt worden, weil die dänische Straßenbaubehörde einen Auftragnehmer suchte, der Experte für komplexe Leitsysteme ist. Das SCADA-System ist ein Leitsystem, das einen Gesamtüberblick über das Geschehen bietet, technische Störungen meldet und es ermöglicht, die Sicherheitssysteme des Tunnels bei Bedarf zu aktivieren. Der Nordhavn-Tunnel wird eine Erweiterung des bestehenden Nordhavn-Straßentunnels sein, der bereits über ein funktionierendes SCADA-System verfügt. Dieses System wurde 2017 in Betrieb genommen und wird seitdem von der Betriebs- und Wartungsorganisation der Stadt Kopenhagen kontinuierlich optimiert.

Projektleiter Silas Nørager, Vejdirektoratet, sagte: „Es ist wichtig, dass wir aus den Erfahrungen der Stadt Kopenhagen mit dem Nordhavn-Straßentunnel lernen, damit wir ein integriertes System zwischen den beiden Tunnelabschnitten haben, das von Anfang an optimal funktioniert. Die Aufgabe ist technisch anspruchsvoll, und die Tatsache, dass sie auch mit dem bestehenden System im Nordhavn-Straßentunnel verbunden wird, verleiht dem Projekt eine zusätzliche Dimension. Wir freuen uns daher besonders, den Auftrag an AFRY zu vergeben, die das qualitativ beste Angebot abgegeben haben.‟

Fakten zum Projekt

Der Nordhavn-Tunnel soll 3,4 Mrd. DKK kosten und laut Zeitplan Mitte 2027 in Betrieb gehen. Er wird 1,4 Kilometer lang sein und unter der Svanemølle-Bucht bei Kopenhagen verlaufen. Gebaut wird der Tunnel aus Ortbeton. Geplant sind zwei Fahrspuren in jede Richtung. Der Tunnel sowie die Zu- und Abfahrtsrampen werden für Megaliner und Busse mit einer Länge von bis zu 15 Metern angepasst.

Quelle: Byggeplads.dk

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