Welche Materialien bieten den größten Klimavorteil, wenn sie recycelt werden? Das Schwedische Umweltinstitut IVL hat diese Frage untersucht.

Im Auftrag des des schwedischen Verbands der Recyclingindustrie Återvinningsindustrierna hat das schwedische Umweltinstitut IVL untersucht, wie viel Kohlendioxid sich durch den Einsatz verschiedener Recyclingmaterialien im Bausektor einsparen ließe, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Die Verwendung von recycelten Materialien anstelle von neuen bedeutet fast immer eine Verringerung der Kohlendioxidemissionen. Dieser Bericht erleichtert den Akteuren der Branche die Berechnung der Klimaeinsparungen durch recycelte Materialien. Wir hoffen, dass er den Bausektor dazu anregt, der Verwendung von Recyclingmaterialien Vorrang einzuräumen. Damit wir die Emissionen erheblich senken‟, sagt Viveke Ihd, Geschäftsführerin von Återvinningsindustrierna.

Am nützlichsten sind Metalle

Materialrecycling bietet für alle in der Studie untersuchten Materialien im Vergleich zu Neuware einen Klimavorteil in Form einer Emissionsreduzierung. Der größte Nutzen für das Klima ergibt sich aus dem Recycling von Metallen. Hier lassen sich die Emissionen erheblich reduzieren, wenn recycelte Materialien verwendet werden.

„Das Recycling von Metallen braucht weniger Energie als die Herstellung aus neuen Rohstoffen. Die Verwendung von Recyclingmaterialien spart daher große Mengen an Energie. Und das reduziert die gesamten Klimaemissionen pro Gewichtseinheit‟, sagt Jurate Miliute-Plepiene, Projektleiterin beim Schwedischen Umweltinstitut IVL.

Transport hat geringe Auswirkungen

Der Bericht zeigt, dass der Abfalltransport im Allgemeinen einen relativ geringen Einfluss auf die Gesamtemissionen pro Tonne gesammelten Abfalls hat. Selbst Gipsabfälle, die im Vergleich zu anderen Fraktionen den geringsten Klimanutzen pro Tonne gesammelten Abfalls haben, können einmal durch fast ganz Schweden transportiert werden, bevor das Recycling zu einer Klimabelastung wird. Bei Aluminium wäre es sogar möglich, das Material mehr als zweimal um die Welt zu fahren.

„Die Verwendung von Recyclingmaterialien, wo immer dies möglich ist, muss eine Selbstverständlichkeit werden, vor allem für Bauunternehmer, Architekten, Immobilien- und Baufirmen. In der Recyclingindustrie wollen wir eine verstärkte Sortierung für das Recycling aller Baumaterialien, nicht zuletzt von Gips, Mineralwolle und verschiedenen Kunststoffen. Für diese Materialien ist die Sortierung noch unzureichend‟, sagt Viveke Ihd.

Der Bausektor erzeugt etwa ein Drittel aller in Schweden anfallenden Abfälle (ohne Bergbauabfälle) und ist für fast so viele Emissionen verantwortlich wie der schwedische Inlandsverkehr, wenn man Importe und indirekte Effekte mit einbezieht.

IVL Svenska Miljöinstitutet

Quelle: Byggindustrin
Photo by Michael Bader on Unsplash

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