Nach Angaben des Verbandes Træ i Byggeriet stieg der Holzverbrauch insgesamt um fast 20 Prozent. Im Vergleich mit anderen Materialien legte Holz jedoch kaum zu.

Die dänische Bauindustrie hat mehr Holz verarbeitet. Im vergangenen Jahr wurden fast 1,7 Millionen Kubikmeter Holz verwendet, während es 2020 noch 1,4 Millionen Kubikmeter waren. Das entspricht einem Anstieg von etwa 20 Prozent.

Zu diesem Ergebnis kommt der Branchenverband Træ i Byggeriet. Dieser hat auch den Anteil von Holz im Vergleich zu anderen Materialien untersucht. Auch hier ist Holz auf dem Vormarsch, aber der Anteil von Holz am Gesamtbau ist im letzten Jahr nur von 8 auf 9 Prozent gestiegen, und der Anteil von Holz im Wohnungsbau blieb bei 11 Prozent.

Mehr Holz im Bau, und nicht nur für Fassaden. Das fordert der Branchenverband Træ i Byggeriet. Bild: Daniel Lorentzen/Unsplash

Mehr Holzeinsatz durch allgemeines Branchenwachstum

Der starke Anstieg des Holzvolumens ist also vor allem Ausdruck des Wachstums in der Bauindustrie und weniger der Tatsache geschuldet, dass die Branche in Dänemark ernsthaft dazu übergegangen ist, mehr mit Holz zu bauen.

Hinter den Zahlen verbirgt sich jedoch auch ein Trend: Der Anteil von Holz am gesamten Bauwesen ist seit 2013 über mehrere Jahre hinweg rückläufig gewesen. Erst 2019 drehte sich dieser Trend um. Seither sind sowohl das Volumen als auch der Anteil gestiegen.

Træ i Byggeriet sieht daher in den jüngsten Zahlen positive Anzeichen. „Der Bausektor bewegt sich langsam in die richtige Richtung, und der Anteil der Holzmaterialien nimmt zu‟, sagt Lauritz Rasmussen vom Verband.

„Wir müssen strengere CO2-Anforderungen stellen‟

Nach Ansicht des Verbands gäbe es mehrere Maßnahmen, die den Einsatz von Holz attraktiver machen würden. Zum Beispiel die Forderung nach Ökobilanzen in zukünftigen Bauvorschriften.

Aber es sei noch mehr nötig, sagt der Verband. „Bis 2023 wird die Anforderung an die Klimabilanz von Gebäuden mit mehr als 1.000 Quadratmetern maximal 12 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter und Jahr betragen. Leider ist dies viel zu milde und wird nicht ausreichend dazu beitragen, dass nachhaltigere Materialien gewählt werden‟, so Rasmussen. Und er ergänzt: „Erst mit der schrittweisen Verschärfung der Anforderungen in den Jahren 2025 und 2027 wird es zu Veränderungen kommen. Aber das ist unserer Einschätzung nach viel zu spät. Hier sollte die öffentliche Hand ‒ sowohl der Staat als auch die Kommunen ‒ eine Vorreiterrolle übernehmen und nachhaltigeres Bauen anstreben. Ein Beispiel wäre die freiwillige Einhaltung von 8 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter und Jahr bereits ab 2023.‟

Zu strenge Brandschutzanforderungen behindern die Verwendung von Holz

Nach Ansicht des Verbandes könne man die Klimaziele schneller erreichen, wenn einige der Anforderungen an Holzbaustoffe gelockert würden. „Vor allem die Brandschutzbestimmungen sind eine der größten Herausforderungen für den Holzbau in diesem Land. Im Gegensatz zu Betongebäuden, bei denen man einfach eine bereits genehmigte Lösung verwenden kann, muss man bei Holzgebäuden den Brandschutz von Grund auf neu nachweisen. Dadurch ist die Verwendung von Holzwerkstoffen natürlich weniger attraktiv. Wir möchten daher, dass Christiansborg die bereits genehmigten Lösungen für andere Baumaterialien genauer unter die Lupe nimmt und die Möglichkeiten prüft, ähnliche, bereits genehmigte Lösungen für Holzmaterialien zu entwickeln. So wie es jetzt ist, ist das Bauen mit Holz in der Regel schwieriger und langsamer.‟

Quelle: Dagens Byggeri

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