Für die Ausführung eines der größten Tunnelbauprojekte Norwegens wurde jetzt die Vertragsstrategie festgelegt. Bei vielen Losen handelt es sich um kombinierte Straßen- und Bahnprojekte.

„Wir haben einen engen Dialog mit dem Markt geführt, sowohl national als auch international. Den Markt bei der Entwicklung der Vertragsstrategie mit einzubinden, war sehr wertvoll für uns. Und er hat die Strategie, für die wir uns entschieden haben, maßgeblich beeinflusst‟, erläutert die stellvertretende Projektleiterin des Gemeinschaftsprojekts Arna-Stanghelle, Anne Laskemoen Herdlevær in einer Pressemeldung.

Neues Finanzierungsmodell

Nach zwei umfangreichen Dialogrunden mit nationalen und internationalen Bau- und Beratungsunternehmen steht die Aufteilung der Verträge nun fest. „Wenn wir jetzt die Vergabeunterlagen erarbeiten, werden wir die Gespräche fortführen. Denn wir möchten gerne auch Meinungen zur Auftragsform und -größe hören, sowie zu vertraglichen Anforderungen und Incentives‟, so Herdlevær.

Das Projekt basiert auf einem neuen Finanzierungsmodell, bei dem Mittel sowohl für die Straßen- als auch für die Bahnprojekte bei der Verkehrsbehörde Statens Vegvesen kanalisiert werden. Dadurch hätten sich Änderungsmöglichkeiten bei Ablaufplanungen und Vertragsstrategie ergeben können. Durch die gemeinsame Finanzierung, heißt es in der Pressemeldung, seien ein effizienterer Mitteleinsatz und eine optimierte Durchführung möglich.

Erster Beratungsvertrag ausgeschrieben

Derzeit ist ein erster Vertrag als Best Value Procurement ausgeschrieben. Dieser Vertrag umfasst die Projektierung und die Vergabeunterlagen für vorbereitende Arbeiten. Danach soll der nächste Beratungsvertrag nach Aussage der Behörde alle Hauptlose abdecken, also Projektierung und Vergabeunterlagen für Ausführungs- und Totalunternehmerverträge sowie die Nachverfolgung über die Bauphase.

Die Strecke Arna-Stanghelle soll Norwegens größtes Tunnelprojekt werden. Illustration: Statens Vegvesen

Die Aufträge

Die Hauptlose zeichnen sich durch ihre enorme Größe aus, und bei den meisten handelt es sich um kombinierte Straßen- und Bahnprojekte. Außerdem wird es mehrere vorbereitende Aufträge geben, die vor allem auf den regionalen und lokalen Markt abzielen.

  • Das erste Hauptlos (K-03), das ausgeschrieben werden soll, beinhaltet einen Straßen- und Eisenbahntunnel zwischen Trengereid und Vaksdal. Er soll im ersten Halbjahr 2024 als Totalunternehmervertrag ausgeschrieben werden.
  • Bei den weiteren Tunnelbaulose handelt es sich um Ausführungsaufträge, die im Abstand von ca. 9 Monaten vergeben werden sollen.
  • Der erste oberirdische Vertrag, K-06 Stanghelle, geht Ende 2024 in den Markt. Zwei Jahre danach folgt K-02 Arna. Beide sollen Totalunternehmerverträge werden.

Vergabe der technischen Leistungen ab 2024

Auch die technischen Baulose des Projekts sind große und zusammenhängende Verträge.

  • Für die Bahntechnik wurden Ausführungsverträge vorgesehen.
  • Die Signalanlagen sollen aus Rahmenverträgen mit Abrufen realisiert werden.

„Wir sind sehr gespannt auf Feedback zum Vertrag K-08, ein kombinierter Telekommunikations, Elektro- und SRO-Vertrag für Straße und Bahn über das gesamte Projekt. Denn es ist ein gigantischer Vertrag”, so die Projektleiterin Katrine Sælensminde Erstad.

Für dieses Projekt ist für den Herbst 2022 ein eigener Marktdialog vorgesehen, mit Ausschreibung Mitte 2024.

Das Projekt E16 und Vossebanen Arna-Stanghelle wird das größte Tunnelbauprojekt in Norwegen sein. Durch den Bau soll die Straßen- und Bahnverbindung zwischen den Städten Bergen und Voss sicherer und zuverlässiger werden. Informationen zum Projekt und zum Marktdialog gibt es auf der Website von Statens Vegvesen.

Quelle: Byggindustrin

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