Wenn Autos und Züge über die neue Storstrømbrücke rollen, muss die derzeitige Brücke abgerissen werden, und das möglichst so, dass es sowohl für die Natur als auch für die Menschen, die diese Aufgabe übernehmen, nachhaltig ist.

Deshalb hat die dänische Straßenverwaltung Vejdirektoratet das Beratungsunternehmen Rambøll um eine detaillierte Untersuchung der Brückenmaterialien gebeten. Rambøll ist Hauptberater für dieses Projekt.

Niels Gottlieb von Vejdirektoratet erklärt: „Wir brauchen tiefergehendes Wissen über die Materialien, aus denen die Brücke besteht, bevor wir das Vergabeverfahren starten. Das Wissen soll uns dabei helfen, die Aufgabe zu beschreiben, damit das beauftragte Unternehmen sie möglichst nachhaltig und umweltschonend ausführen kann.‟

Verzug beim Bau der neuen Storstrømbrücke verschiebt auch den Abriss

Gottlieb geht davon aus, dass der Brückenabriss 2025 in die Vergabe geht, wenn die neue Brücke sowohl für den Auto- als auch für den Eisenbahnverkehr freigegeben ist. Der Abriss selbst werde erst nach 2026 beginnen können, heißt es von Vejdirektoratet.

Das Beratungsunternehmen wird nun unter anderem Proben vom Beton und von den Anstrichen nehmen, aus denen hervorgehen soll, ob beispielsweise Blei oder Asbest enthalten ist. Solche Informationen sind wichtig, damit der Abriss unter Sicherheits- und Umweltaspekten auf verantwortungsvolle Weise durchgeführt werden kann. Gleichzeitig will man erfahren, wie viel Material möglicherweise verwertbar ist.

Die Untersuchungen erfolgen sowohl auf der Brücke als auch von der Wasserseite aus und laufen noch bis Ende Juni.

Bild: Vejdirektoratet

Über die neue Storstrøm-Brücke

Die dänische Straßenbaubehörde baut eine neue Storstrømsbrücke, die Seeland und Falster über Masnedø verbindet. Die Brücke wird etwa vier Kilometer lang sein und nach der Öresundbrücke und der Storebælt-Brücke die drittgrößte Brücke Dänemarks sein.

Die Storstrøm-Brücke wird mit einer zweispurigen elektrifizierten Eisenbahn mit 200 km/h und einer zweispurigen Straße mit 80 km/h gebaut. Auch ein Fuß- und Radweg ist geplant.

Die politische Entscheidung, eine neue Storstrøm-Brücke zu bauen, wurde vom Parlament mit dem Verkehrsabkommen vom 21. März 2013 getroffen. Baubeginn war im Oktober 2018. Die Fertigstellung des Straßenabschnitts wurde im Herbst 2020 auf 2023 und die des Schienenabschnitts von 2023 auf 2024 verschoben.

Eine Analyse von Banedanmark ergab, dass die bestehende Storstrøms-Brücke, die 1933-37 gebaut wurde, nicht in der Lage ist, das erhöhte Verkehrsaufkommen, vor allem auf der Schiene, zu bewältigen, das mit der Eröffnung der Fehmarnbelt-Querung nach Deutschland über die Brücke laufen wird. Außerdem ist die Brücke in einem schlechten Zustand, der in Zukunft umfangreiche Wartungsarbeiten erfordern würde, so die Einschätzung.

Die Brücke wird im Auftrag der dänischen Regierung von der italienischen Arbeitsgemeinschaft Storstroem Bridge Joint Venture (SBJV) gebaut, hinter der der Baukonzern Itinera steht.

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