Das norwegische Verkehrsministerium hat einen neuen Straßenbaustandard vorgeschlagen, der mehr Flexibilität für den Bau von vierspurigen Autobahnen ermöglicht. Demnach sollen die Straßen zukünftig schmaler gebaut werden können.

„Wir hören auf die Experten. Deshalb folgen wir der Empfehlung von Statens Vegvesen, die Möglichkeit für den Bau schmalerer vierspuriger Straßen einzuräumen‟, so Knut Arild Hareide in einer Pressemeldung. Seiner Ansicht nach bietet das größere Flexibilität beim Ausbau der norwegischen Straßen und könnte den sozioökonomischen Nutzen bei mehreren Projekten erhöhen.
Die Änderung betrifft Straßen mit einer Verkehrsdichte von 6.000 bis 20.000 Fahrzeugen pro Tag. Derzeit müssen vierspurigen Straßen eine Breite von 23 m aufweisen, mit einer Schulterbreite von mehr als 2,75 m.
Straßen mit 6.000-12.000 Fahrzeugen pro Tag
Bisher werden Straßen mit dieser Verkehrsstärke als zwei- bis dreispurige Straßen gebaut, doch in Zukunft sind vierspurige Ausbauten auf diesen Strecken möglich. Dann muss die vierspurige Straße eine Breite von 19-21,5 m und eine Schulterbreite zwischen 1,5 und 2 m aufweisen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt dort maximal 110 km/h.
Straßen mit 12.000-20.000 Fahrzeugem pro Tag
Für diese Verkehrsstärke werden auch bisher schon vierspurige Straßen gebaut. Doch mit der Änderung wird es möglich sein, diese schmaler anzulegen, mit einer Breite von 20-23 m und einer Schulterbreite zwischen 2 und 2,75 m, bei einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h.
Mehrere aktuelle Projekte betroffen
Bis das Verkehrsministerium eine endgültige Entscheidung getroffen hat, kann der Bauherr (also Statens Vegvesen oder Nye Veier AS) entscheiden, welcher Straßentyp für das jeweilige Projekt verwendet wird.
Mehrere Projekte, die sich derzeit in Planung befinden, können für den neuen Straßenstandard infrage kommen, beispielsweise:
- E39 Ålesund – Molde
- E134 Saggrenda – Gvammen
- E39 Mandal – Ålgård
- E18 Dørdal – Tvedestrand
- E6 Roterud – Øyer
- E6 Ulsberg – Melhus
- E6 Kvithammer – Åsen
- Rv. 4 Oslo – Mjøsbrua
Nye Veier begrüßte den Vorschlag des Verkehrsministeriums. Anette Aanesland, Geschäftsführerin von Nye Veier, sagte: „Nye Veier hat sich aktiv für einen neuen Straßenstandard eingesetzt, der uns die Möglichkeit bietet, die norwegischen Straßen noch cleverer auszubauen, und zwar sowohl im Hinblick auf den Nutzen für die Verkehrsteilnehmer als auch für einen größeren sozioökonomischen Nutzen im Projekt. Die Gesellschaft bekommt so mehr Straße pro investierter Krone.‟
Sie erklärte weiter: „Diese Flexibilität könnte sich positiv auf die Flächennutzung und den Klimaabdruck auswirken, neben den geringeren Baukosten natürlich.‟
Quelle: Building Supply NO