Die Bauindustrie ist die einzige Branche, in der die Gehälter weiblicher Führungskräfte höher sind als die ihrer männlichen Kollegen. Das zeigt eine Statistik des schwedischen Statistischen Zentralbüros (SCB), die der Branchenverband Sveriges Byggindustrier (BI) erstmals erstellt hat.

Der Verband hat sich die Gehaltsstatistik des SCB genauer angesehen und unter Gleichstellungsaspekten ausgewertet.

„Es geht um die Attraktivität der Branche, und wir wollten sehen, wie wir im Vergleich zu anderen Branchen dastehen. Außerdem wollten wir einigen negativen Vorurteilen über die Branche auf den Grund gehen und sehen, ob sie stimmen‟, erklärt Elin Kebert, Expertin für Kompetenzversorgung bei Sveriges Byggindustrier.

Die Gehaltsstatistik, die der BI untersucht hat, enthält die Gehälter im privaten Sektor der Baubranche im Jahr 2018 und betrifft alle leitenden Positionen mit Personalverantwortung. „Das können Geschäftsführer oder Personalchefs sein, aber auch produktionsnahe Positionen wie Baustellenleitungen.‟

Durchschnittlich sechs Prozent höher

Die Auswertung zeigt deutlich, dass die Baubranche der einzige Sektor ist, in dem Frauen in Führungspositionen mehr verdienen als Männer. Quelle: Sveriges Byggindustrier (BI)

Die Zahlen zeigen, dass die Gehälter von Frauen in diesen Positionen durchschnittlich sechs Prozent höher sind als die der Männer. Elin Kebert sagt: „Ich denke, man muss dies in Relation zu anderen Branchen sehen und sich die Frage stellen, warum männliche Führungskräfte dort mehr verdienen. In einigen Fällen gibt es erhebliche Unterschiede, sowohl in Prozent als auch in schwedischen Kronen.‟

Eine mögliche Erklärung könnte ihrer Meinung nach sein, dass viele Unternehmen versuchen, mehr Frauen für die Branche zu gewinnen. Denkbar ist aber auch, dass Frauen, die in diesen Führungspositionen arbeiten, häufig einen akademischen Hintergrund haben und damit mit einem höheren Gehalt einsteigen.

Insgesamt gibt es rund 1.400 weibliche Führungskräfte in der Baubranche. Das entspricht etwa 9 Prozent der Gesamtmenge. „Der Anteil weiblicher Chefs könnte noch größer sein. Es gibt Platz für alle, die dabei sein und die Gesellschaft der Zukunft mit aufbauen möchten, sowohl für Männer als auch für Frauen‟, so Kebert.

Darüber hinaus hat die Auswertung auch ergeben, dass in der Baubranchen auch die weiblichen Führungskräfte mit dem zweitniedrigsten Durchschnittsalter arbeiten. Dieses beträgt 43 Jahre.

Quelle: Byggvärlden

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