Die meisten Vergabeverfahren in Schweden gelten für die Hoch- und Tiefbaubranche. 39 Prozent der Ausschreibungen im Jahr 2017 betrafen Tiefbauarbeiten. Die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket ist die Behörde, die die meisten Projekte ausschreibt. Das geht aus der abschließenden Statistik für 2017 hervor, die die Vergabebehörde und das Schwedische Amt für Wettbewerbsfragen (Konkurrensverket) gerade veröffentlicht haben.

Jedes Jahr werden in Schweden etwa 18500 öffentliche Vergabeverfahren veröffentlicht. Der Wert der ausschreibungspflichtigen Einkäufe in Schweden belief sich 2016 auf 683 Mrd. SEK (ca. 66,11 MRd. EUR). Das entspricht ca. 17,5 Prozent des BSP.

Jetzt wurde der Bericht „Statistiken zu öffentlichen Vergaben 2017‟ vorgestellt, der von der schwedischen Vergabebehörde und Konkurrensverket herausgegeben wird. Demnach waren vier von zehn Vergabeverfahren 2017 aus dem Bereich Tiefbau, während eine von zehn Vergaben Architekten, Ingenieur- und Inspektionsdienstleistungen behandelte. Diese zwei Bereiche führen die die Top-Ten an.

604 der Vergabeverfahren hat dabei die Verkehrsbehörde Trafikverket veröffentlicht. Auf Platz 2 und 3 hinter Trafikverket finden sich die Städte Stockholm und Göteborg, die 367 bzw. 350 Vergaben durchgeführt haben. 2017 wurden 7 von 10 Ausschreibungen von kommunalen Einrichtungen veröffentlicht.

Weniger Angebote pro Ausschreibung

Als deutlicher Trend zeigt sich, dass die Anzahl der Angebote pro Vergabeverfahren sinkt. 2017 waren es durchschnittlich 4,1, und in beinahe jedem fünften Vergabeverfahren gab es nur einen Anbieter.

Porträg Rikard Jermsten
Rikard Jermsten von Konkurrensverket. Bild: Andreas Eklund

„Das ist eine beunruhigende Tendenz. Wenn mehrere Lieferanten am Vergabeverfahren teilnehmen und Angebote einreichen, stärkt das den Wettbewerb. Und wir können mit den gemeinsamen Ressourcen besser aushalten‟, so Rikard Jermsten, Generaldirektor von Konkurrensverket in einem Kommentar zum Bericht.

Weiter gab er an, um mehr Angebote bei den Vergabeverfahren zu sehen, würde er sich jetzt damit beschäftigen zu untersuchen, warum die Anzahl der Angebote sinkt.

Ein weiterer Trend zeige, dass der Anteil an Vergabeverfahren, die rechtlich geprüft würden, zurückging, von 7,8 auf 6,5 Prozent.

„Dies ist ein positiver Trend. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass mit den Marktbeteiligten der Dialog verstärkt wurde, was die Vorbereitungen für die Vergabe verbessert‟, sagte Inger Ek, Generaldirektor der Vergabebehörde.

54 Prozent aller ausgeschriebenen Vergaben wurden im vereinfachten Verfahren durchführt, 40 Prozent als offene Verfahren. 37 Prozent der Vergaben betrafen Rahmenverträge, ein leichter Rückgang gegenüber 2016. Davon liefen fast 70 Prozent über Vertragszeiträume von 3-4 Jahren.

Quelle: Byggvärlden

 

 

 

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