Die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket hat ihren Vorschlag für einen neuen nationalen Verkehrsplan veröffentlicht. Investitionen von insgesamt 622,5 Mrd. SEK (ca. 65,7 Mrd. EUR) sind darin vorgesehen; ein größerer Teil davon entfällt auf den Bereich Bahn.

Im Auftrag der schwedischen Regierungg reichte Trafikverket einen Vorschlag für einen nationalen, Verkehrsmittel-übergreifenden Plan für das Verkehrssystem für die Jahre 2018-2029 ein. Dieser Plan wird nun geprüft, und die Regierung wird im Frühjahr 2018 eine endgültige Fassung vorstellen.

„Investitionen in die Infrastruktur sind sinnvoll aus arbeitsmarktpolitischer, wirtschaftspolitischer und umweltpolitischer Perspektive und ermöglichen außerdem den Bau neuen Wohnraums. Ich freue mich, diesen sehr umfangreichen Vorschlag für einen nationalen Verkehrsplan erhalten zu haben‟, erklärte Infrastrukturminister Tomas Eneroth.

Der Plan sieht einen finanziellen Rahmen von 622,5 Mrd. SEK vor, 100 Mrd. SEK mehr als im Zeitraum davor. Mithilfe dieses Plans soll Schweden ein modernes, effizientes und nachhaltiges Verkehrswesen bekommen.

Und so sollen die Milliarden verteilt werden:

  • 333,5 Mrd. SEK für den Ausbau des Verkehrssystems, davon 36,6 Mrd. SEK als Mittel für die Ausbaupläne der Provinzialregierungen
  • 125 Mrd. SEK für Betrieb, Instandhaltung und Reinvestitionen von staatlichen Eisenbahnen
  • 164 Mrd. SEK für Betrieb, Instandhaltung und Reinvestitionen von staatlichen Straßen einschließlich Tragfähigkeit und Frostsicherung, darüber hinaus staatliche Mitfinanzierung von Privatstraßen

Als Trafikverket im März 2017 den Auftrag erhielt, einen Vorschlag für einen nationalen, verkehrsmittelübergreifenden Verkehrsplan zu entwickeln, sollte dieser auch die Voraussetzungen für mehr Wohnungsbau berücksichtigen.

„Die Regierung hat festgestellt, dass wir eine Gesamtstrategie für Wohnraum und Infrastruktur brauchen. Daher wurde Trafikverket beauftragt zu prüfen, wie Infrastrukturmaßnahmen zu einem Anstieg des Wohnungsbaus beitragen können. Es wird spannend sein zu sehen, wie Trafikverket mit dieser Frage umgegangen ist und für wie viele Wohnun

gen wir mit den Maßnahmen die Voraussetzungen schaffen können‟, so Tomas Eneroth.

Trafikverket hat in seinem Vorschlag einen großen Schwerpunkt auf 

Investionen in die Eisenbahn gelegt. Bereits zuvor hatte die Regierung die jährliche Schätzung für Bahnunterhaltung für die Jahre 2016-2018 um 1,34 Mrd. SEK (ca. 141 Mio EUR) erhöht.

„Die Regierung plant eine Rekordinvestition in Bahnunterhaltung. Es muss möglich sein, in allen Teilen des Landes zu wohnen, zu leben und zu arbeiten.‟

Bei der Bahnunterhaltung wurden Investitionen vor allem auf den Strecken vorgeschlagen, die wichtige Transportwege für Pendler- und Güterverkehr darstellen. U.a. soll in einen viergleisigen Ausbau auf der gesamten Strecke zwiscchen Uppsala und Stockholm, in die erste Teilstrecke der Norrbotniabahn, in den letzten Teil der Västkustbahn bei Helsingborg sowie in eine weitere Etappe der Ostkustbahn nördlich von Gävle investiert werden. 

Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wurden Verkehrskameras, Maßnahmen für mehr und sichereren Radverkehr sowie automatische Alkoholkontrollen an strategisch wichtigen Orten wie Häfen und bestimmten Straßen vorgeschlagen. Für die Eisenbahn wurden Maßnahmen zur Einzäunung und zur Überwachung der Anlagen entwickelt.

Bis zum 30. November besteht nun die Möglichkeit einer offenen Stellungnahme zu den Vorschlägen. Alle Aspekte werden zusammengestellt und bilden dann die Grundlage für die weitere Bearbeitung des Plans, der im Frühjahr 2018 in seiner finalen Fassung vorgelegt werden soll.

Quelle: Byggvärlden
Foto: Fotolia/bildergala

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