Der dänische Standort des deutschen Baumaterialherstellers Knauf hat beschlossen, seine Gipsfaserplatten aus dem Sortiment zu nehmen – aus Rücksicht auf Handwerker und Umwelt.

Knauf A/S hat entschieden, Gipsfaserplatten nicht länger im Sortiment zu behalten. Das schreibt das dänische Unternehmen in einer Pressemeldung, in der die Entscheidung mit dem Wunsch begründet wurde, damit die Arbeitsbedingungen für die Handwerker auf den dänischen Baustellen zu verbessern.

Stattdessen will man sich nun zum einen auf eine leichtere Variante der normalen Gipsplatte konzentrieren, zum anderen auf das das starke Ultra Board, das mit einem Messer geschnitten werden kann und für dessen Bearbeitung keine Maschinen erforderlich sind.

„Wir sind der Meinung, dass die klassische Gipsfaserplatte für sich genommen ein ganz ausgezeichnetes Produkt ist. Gleichzeitig finden wir, dass vor allem die Verarbeitung dieser Art von Platten nicht mehr zweckmäßig ist‟, sagte der kaufmännische Direktor von Knauf A/S, Jess Gregersen.

„Durch die Zusammensetzung der Gipsfaserplatten müssen diese in aller Regel mit Maschinen geschnitten werden. Wir sind der Ansicht, dass dies zu Einschränkungen für Handwerker vor allem im Hinblick auf Lärm und Staub führt und in einigen Fällen mit schwerem Heben verbunden ist. Wir produzieren und verkaufen bei weitem die meisten unserer Produkte in Dänemark, und wir wissen, dass wir in diesem Land immer länger werden arbeiten müssen. Daher fühlen wir uns verantwortlich, Produkte und Lösungen zu liefern, die sicherstellen, dass man als Handwerker seine Job sein ganzes Arbeitsleben lang ausüben kann. Das ist der Hauptgrund für unsere Entscheidung‟, so Gregersen.

Recycling ist wichtig

Ein anderer, ebenso wichtiger Parameter für die Entscheidung ist der Punkt Recycling, heißt es in der Pressemeldung.

„Der Begriff zirkuläre Wirtschaft ist etwas, dem wir dänischen Produzenten uns verpflichtet fühlen. Obwohl eine Gipsplatte eigentlich zu 100 Prozent recycelt werden könnte, müssen sie grundsätzlich zu einer Deponie gebracht werden, weil wir über keine Recyclingmöglichkeiten verfügen. Aus Umweltgesichtspunkten finden wir, das ist 2017 die falsche Richtung, und dies ist ein ebenfalls essenzieller Grund dafür, dass wir uns jetzt gegen die Gipsfaserplatten entschieden haben‟, erklärte Gregersen weiter.

Knauf A/S war kürzlich vom Verein Danske Byggecentre zum Lieferanten des Jahres gekürt worden, weil das Unternehmen durch seine Analysen und seinem engen Dialog mit den Kunden die Bedürfnisse des Marktes genau erkennt. „Nicht zu letzt aufgrund dieser Analysen und Dialoge mit den Handwerkern können wir guten Gewissens eine solche Entscheidung treffen‟, sagte Gregersen.

Quelle: Dagens Byggeri
Bild: Knauf

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