Die norwegische Behörde Kystverket erarbeitet derzeit die Vergabeunterlagen für den Bau des Stad-Schifftunnels. Vorgesehen ist, die Arbeiten als Totalunternehmervertrag in einem Verhandlungsverfahren zu vergeben. Das soll im ersten Halbjahr 2023 erfolgen.

Vor der Ausschreibung wünscht sich die Behörde jedoch einen Dialog mit der Branche. „Wir tun viel dafür, damit dieser Dialog so ertragreich wie möglich wird. Zunächst planen wir ein Lieferantentreffen in Gardermoen am 31. Januar 2023, mit 1:1-Gesprächen in den darauffolgenden Tagen. Bei dieser Konferenz möchten wir die Branche auf das Vergabeverfahren vorbereiten und in Bezug auf die Vertragsstrategoe und die Vergabeunterlagen in Dialog treten‟, erklärt der Projektleiter Terje Skjeppestad.

Weiter gibt er an, die Einladung zum Lieferantentreffen werde am 15. November über das Vergabeportal Doffin veröffentlicht.

Input von Bauunternehmen vor der Ausschreibung

Kystverket möchte auch mit „innovativen Ideen und Lieferanten von technischen Systemen für den Einsatz im Schiffstunnel‟ in Kontakt kommen. Denn auch wenn die Verantwortung für die technischen Lieferungen formal betrachtet beim Totalunternehmer liegt, wünscht sich das Stad-Projekt einen direkten Dialog mit möglichen Nachunternehmern. Dabei soll ermittelt werden, welche Leistungen und Produkte die Branche liefern kann. Außerdem sind Rückmeldungen zu besonderen Herausforderungen des Projekts gefragt.

Bisher keine Erfahrung

„Ein Schiffstunnel wurde bisher noch nicht gebaut. Und selbst wenn wir viel Tunnelbauerfahrung in Norwegen haben, handelt es sich hier doch um einen Tunnel mit ganz anderen Dimensionen, der in einer völlig anderen Umgebung gebaut wird, als wir gewohnt sind. Die technische Ausstattung muss seewasser- und korrosionsbeständig sein ‒ ganz andere Voraussetzungen als bei einem gewöhnlichen Straßentunnel‟, so Skjeppstad.

Auf die Frage, zu welchen Produkten und Leistungen er sich Input vorstelle, antwortete er: „Das könnte unter anderem Ausrüstung wie Fender, Einstiege, kathodischer Korrosionsschutz oder Geräte zur Analyse von Licht, Geräuschen und Umwelt im Tunnel sein.‟

Die technischen Systeme seien von großer Bedeutung für die Funktionalität und die Sicherheit des Tunnels. Daher sei es wichtig zu prüfen, wie man die technische Kompetenz der Branche bestmöglich nutzen könne.

„Wir bitten daher Auftragnehmer, die Erfahrung mit der Projektierung und Installation von technischer Ausrüstung in Straßen- und Eisenbahntunneln haben, mit uns Kontakt aufzunehmen (stad.skipstunnel@kystverket.no). Auch Anbieter, die innovative und robuste Lösungen haben. Wir werden alle Anfragen bearbeiten und prüfen, wie wir die Rückmeldungen in der Vorbereitung des Projekts bestmöglich nutzen können. Denn wir wollen sicherstellen, dass wir die neuste und beste Ausrüstung bekommen‟, sagte Skjeppestad.

Quelle: Kystverket

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