Bild: Egernsund Wienerberger

Der dänische Ziegelhersteller Egernsund hat einen Vertrag mit Nature Energy geschlossen. Demnach solen 50 Prozent der Energie für die dänische Ziegelproduktion ab 2022 aus Biogas kommen. Die Initiative ist ein großer Schritt zum Ziel, bis 2030 den CO2-Ausstoß um 80 % zu reduzieren. Und es ist nicht die einzige Maßnahme.

Bereits ab dem nächsten Jahr will die dänische Tochter des österreichischen Wienerberger-Konzerns den CO2-Abdruck ihrer dänischen Ziegelwerke um 35 % reduzieren. Das Unternehmen hat einen 5-Jahres-Vertrag mit Dänemarks größtem Biogas-Produzenten ab 2022 geschlossen. Dann soll die Hälfte des Energiebedarfs für die Ziegelproduktion aus Biogas kommen.

„Wir wollen Verantwortung für den grünen Wandel übernehmen, und mit dem neuen Vertrag gehen wir einen großen Schritt auf unser Ziel einer CO2-neutralen Produktion im Jahr 2050 zu. Denn dieser Vertrag gewährleistet, dass man auch in Zukunft mit Ziegeln bauen kann. Eines der beliebtesten Baumaterialien für Fassaden wird so nun auch zu einem der grünsten Produkte auf dem Markt‟, erklärt Henrik Dietrichsen, Regional Managing Director Nordics bei Egernsund Wienerberger.

Less-Ziegel mit eigener EPD

Bereits heute produziert Egernsund Wienerberger Ziegel mit einem erheblich geringeren CO2-Abdruck als traditionelle Ziegel. Vor einem Jahr hat das Unternehmen Less auf den Markt gebracht: Ein Ziegel mit 10 % weniger Materialverbrauch, aber den extakt gleichen bautechnischen Eigenschaften wie gewöhnliche Ziegel.

Alle Less-Ziegel werden bereits heute mit Biogas produziert, was dazu beiträgt, den CO2-Ausstoß der Produktion um 60-80 Prozent zu reduzieren. Außerdem hat das Unternehmen eine EPD (Umwelt-Produktdeklaration) für Less erstellen lassen.

„Wir setzen auf eine ganze Reihe von Initiativen sowohl bei der Produktentwicklung als auch beim Einkauf, beim Energieverbrauch und der Optimierung der Produktion und Logistik, um unsere ambitionierten grünen Ziele im gesamten Konzern zu realisieren. In Dänemark steht Biogas im Fokus, in Belgien experimentieren wir mit Stromöfen und in Österreich setzen wir auf Wärmepumpensysteme. Mit dem Vertrag über 50 % Biogas gehen wir bereits ab dem nächsten Jahr einen sehr großen Schritt. Doch dabei wollen wir es nicht belassen, sondern weitermachen, bis wir ganz am Ziel sind‟, so Henrik Dietrichsen.

Der Geschäftsführer von Nature Energy, Olve Hvelplund, ergänzt: „Diese Partnerschaft zeigt, wie Biogas für die Industrie und die dänischen Produzenten, die klimafreundliche Energien der Kohle und dem Öl vorziehen, aber keinen grünen Strom nutzen können, einen wichtigen Unterschied machen kann.‟

Fossilfreie und CO2-neutrale Energie

Das Biogas, das künftig in den dänischen Ziegelwerken von Egernsund Wienerberger zum Einsatz kommen soll, wird unter anderem in der Biogasanlage Nature Energy Glansager in Sønderborg produziert. Hier nutzt Nature Energy biologische Abfälle aus der Lebensmittelindustrie und anderen Industrien sowie landwirtschaftliche Reststoffe, um CO2-neutrales Biogas zu erzeugen, das dann in das Gasnetz eingespeist wird.

„Wir verwandeln biologische Abfälle in klimafreundliches Biogas, das im Gasnetz gespeichert werden kann. Sobald die biologischen Abfälle entgast sind, werden sie als Gründüngung wieder auf die Felder gebracht. Das ist Kreislaufwirtschaft in Reinkultur. Wir machen das alles in großem Maßstab, damit wir so viel Biogas wie möglich produzieren können”, sagte Ole Hvelplund.

Gleichzeitig ist das feinmaschige Gasnetz in Dänemark ein großer Vorteil für Unternehmen, die ihre Produktion mit Fokus auf CO2-Reduktion umstellen wollen, betont Henrik Dietrichsen: „In Dänemark verfügen wir über eine einzigartige Infrastruktur, sodass wir im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern keine eigenen Biogasanlagen in den Unternehmen errichten müssen. Wir können also sofort damit beginnen, und wir haben uns dafür entschieden, einen wichtigen Anfang zu machen, indem wir 50 % des Erdgasverbrauchs durch Biogas ersetzen. Und das, obwohl die Nachfrage nach grünen Ziegeln gerade erst zunimmt und daher noch nicht in vollem Umfang den erheblichen Mehrkosten für Biogas entspricht.‟

Quelle: Dagens Byggeri

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