Ausländische Arbeitskräfte müssen ab sofort an der Grenze einen negativen Corona-Test vorweisen und nach zwei bis vier Tagen in Dänemark einen weiteren Test durchführen.

Mit den neusten Corona-Maßnahmen will die dänische Regierung verhindern, dass mobile Arbeitskräfte Corona-Infektionen nach Dänemark bringen. Das bedeutet unter anderem, dass Personal aus Risikoländern bei der Einreise einen negativen Test nachweisen muss.

Viele Infektionen bei Arbeitskräften aus Polen

Das dänische SerumInstituttet gibt an, unter den nachgewiesenen Fällen der letzten Wochen sei eine zunehmende Anzahl an Personen polnischer Herkunft gewesen. Allein in der letzten Woche gab es 172 Fälle bei Polinnen und Polen, was 5,2 Prozent aller nachgewiesenen Infektionen in Dänemark entspricht.

Gleichzeitig hat die dänische Verwaltung für Patientensicherheit mehrere Ausbrüche im Zusammenhang unter anderem mit Baustellen bekanntgegeben. Auch dort waren in hohem Maße ausländische Arbeitskräfte tätig.

Teströhrchen für Covid19-Test

Daher müssen ausländische Arbeitskräfte aus Hochrisikoländern bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorweisen. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein.

Außerdem wird die Regierung ein Modell erarbeiten, nach dem zwei bis vier Tage nach der Einreise ein weiterer Test vorgelegt werden muss. Für Pendler, die täglich über die Grenze müssen, sowie für Gütertransporte, die die Versorgungssicherheit betreffen, soll es aber Ausnahmen geben.

Gewerkschaftsgespräche und mobile Teststationen

Gemeinsam mit den Gewerkschaften Fagbevægelsens Hovedorganisation und Dansk Arbejdsgiverforening will die Regierung in den nächsten Wochen die Möglichkeit einer allgemeinen Gesetzesgrundlage zu erörtern, dass Arbeitgeber ihren Angestellten einen Covid-19-Test auferlegen können und über das Ergebnis informiert werden.

Bis Ende Oktober sollen die Gespräche abgeschlossen sein, damit dann das Gesetz im Schnellverfahren verabschiedet werden kann.

Als weitere Maßnahme will die Regierung mobile Teststationen aufstellen, die Beaufsichtigung von Unternehmen mit ausländischen Arbeitskräften verschärfen und auch die Wohnverhältnisse dieser im Blick behalten. Die mobilen Teststationen sollen an größeren Arbeitsplätzen und Unterkünften stehen, wo viele zugereiste Arbeitskräfte arbeiten und leben.

50 zusätzliche Inspektoren

Bis Ende November soll die Gewerbeaufsicht 50 zusätzliche Inspektoren einsetzen, um Arbeitsplätze mit einem großen Anteil ausländischer Arbeitskräfte zu kontrollieren. Die Arbeits- und Wohnbedingen stehen dabei besonders im Fokus.

Arbeitgeber, die ihren Arbeitskräften Wohnraum zur Verfügung stellen, sollen sicherstellen, dass auch dort Präventivmaßnahmen eingehalten werden. Bei Fahrten zur Arbeitsstelle mit mehr als zwei Personen im Fahrzeug gilt eine Maskenpflicht.

Weitere Initiativen möglich

Arbeitsminister Peter Hummelgaard betonte, es gebe viele Beispiele dafür, dass sich die Infektion unter mobilen Arbeitskräften ausbreite, vor allem dort, wo diese leben:

„Dem müssen wir vorbeugen. Wir müssen mit diesem Virus fertig werden, und aktuell sind wir weit davon entfernt. Wir handeln so, um Leben zu retten, aber auch, um der dänischen Wirtschaft zu helfen. Und dafür sind starke Maßnahmen wie diese nötig. Wir beobachten die Entwicklung genau und werden über weitere Initiativen nachdenken, die die Infektion eindämmen können, falls es nötig wird.‟

Quelle: Bygtek.dk
Bild: fernando zhiminaicela auf Pixabay

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