Beim International Suppliers Day, den die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket am 22.11. veranstaltete, wurden einige ehrgeizige Projektvorhaben vorgestellt, die in Schweden in den nächsten 10‒15 Jahren noch umgesetzt werden sollen und für die Trafikverket explizit auf die Unterstützung internationaler Bauunternehmen setzt.

Die wichtigsten Projekte im Bereich Bahn sollen hier vorgestellt werden.

East Link

Die Verbindung, Ostlänken genannt, soll auf einem neuen, 150 km langen Doppelgleis für Hochgeschwindigkeitszüge die Städte Stockholm und Linköping miteinander verbinden und die in bestimmten bestehenden Abschnitten bereits jetzt nicht ausreichende Gleiskapazität erhöhen. Die Strecke verläuft meist parallel zur alten Autobahnstrecke E4.

Der Baubeginn soll etappenweise in den Jahren 2017‒2021 erfolgen, die ersten Züge sollen die Strecke im Jahr 2028 befahren. 126 Eisenbahnbrücken, 29 Straßenbrücken und 25 km Tunnel sind dafür erforderlich. Der Bau umfasst den Bau und die Installation von Bahn, Elektro, Signal und Telekommunikation. In Linköping, Norrköping, Skavsta und Vagnhärad müssen neue Bahnhöfe gebaut werden, der Bahnhof in Nyköping muss umgebaut und modernisiert werden. 

Das Projekt wird in 10 Hauptlose unterteilt. Eine genaue Beschreibung der Aufträge, geografischen Einteilung etc. ist als PDF-Datei (auf Schwedisch) auf der Internetseite von Trafikverket verfügbar. Dort finden Sie außerdem einen übergeordneten Zeitplan und können sich zum Newsletter für das Projekt anmelden.

Bauvolumenca. 55 Mrd. SEK (5,6 Mrd. EUR)
Göteborg ‒ Borås

Ebenfalls eine Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen zwei großen Städten Schwedens. Die Strecke verkürzt die Fahrzeit nach Stockholm und bindet den Flughafen Göteborg Landvetter, der bisher nur mit dem Bus oder dem Auto erreicht werden kann, an die Stadt an. 

Das Projekt ist bisher nur in Teilen finanziert. Für den finanzierten Abschnitt Mölnlycke‒Bollebygd soll der Baubeginn 2020 erfolgen, fertig gestellt sein soll die Strecke 2026. Dies umfasst den Bau von 25 km neuer Bahnstrecke mit Bahnhöfen in Mölnlycke und am Flughafen Landvetter.

Im Jahr 2016 wurde die Ausschreibungsstrategie und die Projektunterteilung erarbeitet. Die Ausschreibungen für den ersten Abschnitt sind für die Jahre 2018‒2020 geplant. Eine Lieferantenbroschüre (auf Schwedisch) beschreibt die Projektplanung.

Bauvolumenca. 33 Mrd. SEK (3,4 Mrd. EUR)
Mälarbanan

Ausbau der Strecke zwischen Tomteboda und Kallhäll bei Stockholm, die aktuell maximal ausgelastet ist, von zwei auf vier Gleise, dadurch Trennung von Schnellzügen und Regionalzügen. Länge: 20 km.

Das Projekt umfasst auch den Bau von drei neuen Bahnhöfen in Kallhäll, Barkarby und Sundbyberg, neue Straßen-, Fahrrad- und Fußgängerbrücken. Die Etappe von Barkarby-Kallhäll sowie die Arbeiten in Tomteboda haben 2012 begonnen. Die zweite Etappe befindet sich in der Planungsphase. Der Ausbau soll 2025 abgeschlossen sein.

Bauvolumenca. 13,9 Mrd. SEK (1,3 Mrd. EUR)
West Link

Das West Link Project, Västlänken genannt, soll eine 8 km lange neue Bahnverbindung für Personennahverkehr und Regionalzüge in Göteborg schaffen. 6 km werden in Tunneln unter der Stadt verlaufen, dafür sind 3 unterirdische Bahnhöfe vorgesehen.

Die Arbeiten sind in sechs Teilprojekte geografisch unterteilt, dazu ist ein übergeordnetes Projekt für die BEST-Arbeiten geplant. Baubeginn ist 2018, erstmals befahren werden soll die Strecke 2026.

Zwei der Abschnitte wurden bereits ausgeschrieben und beauftragt. Die weiteren Ausschreibungen folgen bis 2018. Zur Ausschreibungsstrategie hat Trafikverket eine umfangreiche Beschreibung (auf Schwedisch) inkl. Bericht des bisherigen Dialogs mit zahlreichen Bauunternehmen aus ganz Europa zum Download zur Verfügung gestellt.

Bauvolumenca. 20 Mrd. SEK (2 Mrd. EUR)

 

Bilder: Trafikverket

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert