Das Ziel der schwedischen Regierung, bis zum Jahr 2020 250.000 Wohnungen zu bauen, ist nahezu unmöglich zu erreichen. Das jedenfalls ist die Meinung des Branchen- und Arbeitgeberverbandes Sveriges Byggindustrier.

„Wir hoffen, dass die Regierung uns Wohnungsbauunternehmer zu Gesprächen einlädt“, erklärt Ola Månsson, Vorsitzender von Sveriges Byggindustrier.

Der Verband hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben: „Ohne funktionierende Finanzierung stagniert der Wohnungsbau – eine Tiefenanalyse der grundlegenden Bedingungen im Wohnungsbausektor“. Und daraus ziehen sie u.a. folgende Schlussfolgerungen:

„Der Wohnungsbau ist beinah vollständig von finanziellen Faktoren abhängig, vor allem davon, dass die Haushalte die Möglichkeit haben, eigenes Kapital aufzubauen, das für Wohnungsbauinvestitionen verwendet werden kann. Wird die Nachfrage über finanzielle Restriktionen gedrosselt, so wie die Deckelung für Wohnungsbaukredite und jetzt die neue Kreditrückzahlungsbestimmung, wird die Regierung das Ziel weit verfehlen. […]
Darüber hinaus verfügen weder kommunale noch private Wohnungsbaugesellschaften über das Kapital, das notwendig wäre, um einen nachlassenden Neubau an Eigentumswohnungen zu kompensieren", so heißt es in dem Bericht.

In einer Pressemeldung erklärte Ola Månsson: „Der Bericht zeigt, dass die Politiker dabei sind, sich in eine Ecke zu bewegen. Werden die Möglichkeiten der Haushalte, Eigentumswohnungen zu finanzieren, beschnitten, und fehlt es denen, die Mietwohnungen bauen, an Kapital, wer bitte soll dann die Wohnungen finanzieren, die benötigt werden?‟

Der Verband bemängelte außerdem, das Ziel, das Angebot an Mietwohnungen deutlich zu erhöhen, weisen große Schwächen auf. Wohnen zur Miete sei teurer als Wohnen im Eigentum. „Es ist höchste Zeit, die Bedingungen im Wohnungsbau von Grund auf zu überprüfen. Soll der Wohnungsbau nachhaltig gefördert werden, ist eine stabile Finanzierung, eine Abwägung der Risiken sowie Rücksicht auf die finanziell schlechter gestellten Haushalte notwendig. Die Regierung sollte den Vorschlag der Finanzinspektion zu obligatorischen Kreditrückzahlungen stoppen. Wir müssen zusammen Lösungen für alle entwickeln, damit die Krise im Wohnungssektor kurz- und langfristig gelöst werden kann. Wir hoffen daher, dass die Regierung uns Wohnungsbauunternehmen zu Gesprächen einlädt.“

Quelle: Byggvärlden.se

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