Eine neue Rohrbrücke über den Sognefjord soll nach Aussage des Beratungsunternehmens Rambøll eine Schiffskollosion aushalten können.

Eine Festlandverbindung über den Sognefjord ist der große technologische Test, ob es realistisch ist, dass die E39 zwischen Stavanger und Trondheim fährenfrei werden kann. Im Auftrag der norwegischen Straßenbaubehörde hat Rambøll analysiert, ob ein Motorausfall, Anker oder andere Gefahren eine zukünftige Rohrbrücke über den Sognefjord gefährden können.

„Eine der wichtigstens Herausforderungen ist schwerer Schiffsverkehr durch den Fjord‟, so der Abteilungsleiter für Risiko und Sicherheit bei Rambøll Dänemark, Søren Randrup-Thomsen.

Zusammenstöße wenig wahrscheinlich

Rambølls Analysen haben ergeben, dass Rohrbrücken durchschnittlich alle neun Jahre von einem Schiff gerammt werden. Dies beinhaltet auch kleinere Vorfälle, wo ganz kleine Schiffe mit der Brücke kollidieren. Nach Schätzung von Rambøll ist die Wahrscheinlichkeit für ein Unglück, das zu einem Kollaps führen wird, so gering, dass so etwas in den nächsten 10.000 Jahren nicht vorkommen wird.

Komplizierte Konstruktion

Der Sognefjord ist 1309 m tief und 203 km lang. Der Schiffsverkehr durch den Fjord ist nur eine der vielen Herausforderungen:

„Zunächst mal ist eine Rohrleitungs-Brücke eine komplizierte Konstruktion. Es ist schwer, sie am Grund zu verankern, weil der Sognefjord so tief ist und durch Strömung, Wellen und Auftrieb beeinträchtigt wird‟, erklärt Randrup Thomsen.

Risikomodell entwickelt für die Öresundbrücke

Die Risikoanalytiker bei Rambøll haben ein Risikomodell verwendet, das ursprünglich für die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö entwickelt wurde. Die Öresundbrücke besteht aus 16 Schwimmelementen (Pontons), die den Tunnel halten und stabilisieren. Die Brücke ist 4100 m lang, und der längste Abstand zwischen den Schwimmelementen beträgt 400 m.

Das Risikomodell basiert auf der Annahme, dass ein Schiff auf Kollisionskurs ist und nicht mehr unter Kontrolle zu bringen ist. Es berechnet auch, wie viel Energie bei unterschiedlichen Arten von Kollisionen entstehen wird. „Je mehr Verkehr durch den Fjord geht, desto höher ist die Unfallfrequenz.‟

Hält Kollisionen stand

Die Brücke soll mit einem sog. „Weak link‟ ausgestattet werden, das wie ein Sicherheitsnetz funktioniert, wenn ein größeres Schiff mit einem der Pontons kollidiert.

Die schwache Verbindung zwischen den Pontons und dem Rohr, wo die Autos fahren sollen, wird bersten, wenn ein Schiff einer gewissen Größe dagegen fährt. Der Ponton wird sich lösen und abtreiben, während der Rest der Brücke intakt bleibt.

Rambøll unterstrich, es sei besonders wichtig, dass die Sicherheitsregeln nach Plan funktionierten, und forderte die staatliche Straßenbaubehörde auf, die Richtlinien genau zu befolgen.

Die Machbarkeitsstudie für den Sognefjord ist jetzt fertig. Die finale Konzeptstudio ist in Auftrag gegeben und wird bald beginnen.

Eine interessante Animation zur Sognefjordquerung hat die Straßenbaubehörde veröffentlicht:

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Quelle: Bygg.no

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