Die alte Brücke über den Fluss Vindelälven bei Ruskträsk in der schwedischen Kommune Lycksele soll in ein Hotel- und Konferenzzentrum verwandelt werden. Auf der 200 m langen Brücke sollen 21 Ferienhäuser, ein Restaurant und Konferenzeinrichtungen entstehen.

Die Brücke wurde in den Dreißigerjahren erbaut, war aber seit den Siebzigerjahren außer Betrieb, nachdem eine neue Brücke gebaut wurde. Ursprünglich plante die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket, die Brücke abzureißen. Doch daraus wurde nichts.

Stattdessen gibt es nun Pläne für den Bau eines Hotels bestehend aus 21 Ferienhäusern mit insgesamt 72 Betten auf der Brücke sowie eines Restaurants und Konferenzeinrichtungen für 100 bis 150 Personen an Land.

Bei einer Angeltour am Vindelälven vor etwa 6 Jahren wurde der Bauunternehmer Christer Kvick, Projekteigentümer und Geschäftsführer der Sapmi jokk AB, auf diesen Ort aufmerksam.

„Ich fuhr auf der Landstraße 363 und fuhr an der Brückenauffahrt vorbei. Dort hingen Äste herab und bildeten eine Allee. Ich wurde neugierig und wollte nachsehen, wie es weiter hinten aussah. Es war ein schöner Tag, und ich fühlte, dass es sich um einen besonderen Ort handelte.‟

So besonders, dass er die Grundstücke auf beiden Seiten der Brücke kaufte und dadurch auch Besitzer der Brücke wurde.

     
                        So soll die Brücke zukünftig aussehen.                                                  Die alte Brücke heute.                                 

Im November 2015 begannen die Planungsarbeiten für den Bau der Anlage. Entwickelt hat sie der Architekt Björn Ingridsson vom Bierne AB Architekturbüro.

„Auf einer Brücke Häuser zu bauen ist etwas ganz Besonders. Ich wollte, dass die Häuschen sich der bestehenden Ästhetik der Brücke unterordnen‟, so Ingridsson.

Alle Häuser werden die gleiche Grundfläche, aber unterschiedliche Höhen haben. Einige bekommen einen Dachboden. Die Größen variieren zwischen 20 und 25 m². Das größte Haus wird eine Dachhöhe von etwa 8 m haben.

Die Häuser werden etwa anderthalb Meter über die Brückenkante hervorstehen. Gebaut werden sie aus Massivholz. Auf der Anlage sind außerdem Grillhütten, Whirlpools, eine Sauna und ein Badesteg geplant.

Nicht nur durch die Form der Häuser soll die Kultur der Sami und der Region wiedergespiegelt werden: Auch die Speisekarte im Restaurant und verschiedene Freizeitaktivitäten und -erlebnisse sollen dazu beitragen.

„Wir haben lokale Akteure um Zusammenarbeit gebeten, und das Interesse war groß. Unser Ziel ist ein breites Angebot an Aktivitäten von Kunsthandwerk und Essenszubereitung bis hin zur Rentierpflege, Reittouren und Hundeschlittenfahrten‟, erzählt Christer Kvick.

Die Kosten für das Projekt werden auf ca. 20 Mio. SEK (ca. 2,15 Mio. EUR) geschätzt. Baubeginn soll im Herbst 2016 sein, die Bauzeit wird mit 1 Jahr veranschlagt.

Quelle: Byggvärlden.se
Bilder oben links, Mitte und unten: Björn Ingridsson/Bierne AB Arkitektkontor
Bild oben rechts: Christer Kvick / Sápmi Jokk

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