Die positive Entwicklung im norwegischen Hoch- und Tiefbau verläuft parallel zur allgemeinen Aufwärtsbewegung in der norwegischen Wirtschaft.

Konkurszahlen gehen deutlich zurück

Foto: Josh Oalde/Unsplash

Neue Zahlen von Dun & Bradstreet zeigen, dass die Zahl der Insolvenzen im Hoch- und Tiefbausektor im Mai um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken ist. Insgesamt fiel die Zahl der Insolvenzen in Norwegen im Mai um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr – das niedrigste Niveau seit Beginn der Pandemie. Im bisherigen Jahresverlauf liegt der Rückgang bei fünf Prozent über alle Branchen hinweg, und betrachtet man die letzten zwölf Monate, beträgt das Minus zwei Prozent.

„Die Entwicklung im Jahr 2025 deutet darauf hin, dass die norwegische Wirtschaft derzeit stabiler dasteht als seit Langem. Der Rückgang der Insolvenzen in einer Vielzahl von Branchen zeigt, dass sich viele Unternehmen an das schwierige wirtschaftliche Umfeld anpassen konnten und nun finanziell widerstandsfähiger sind‟, sagt Gustav Lundberg, Analyst bei Dun & Bradstreet Norge.

Hoch- und Tiefbausektor profitiert von stabilerem Umfeld

Insgesamt haben sieben von zehn Branchen im laufenden Jahr einen Rückgang bei den Insolvenzen erlebt. Die stärksten Rückgänge verzeichnen die Industrie (-17 Prozent), der Hoch- und Tiefbausektor (-16 Prozent) sowie der Einzelhandel (-13 Prozent).

„Der Mai markiert den bislang stärksten prozentualen Rückgang bei den Insolvenzen im Hoch- und Tiefbausektor. Wir sehen eine deutliche Zunahme der Bautätigkeit, und der Wohnungsmarkt bleibt überraschend stabil. Dies ist zu einem großen Teil auf die Erwartung baldiger Zinssenkungen zurückzuführen‟, erklärt Lundberg.

Er betont, dass der Hoch- und Tiefbausektor eine große und konjunktursensible Branche ist, die häufig als Indikator für die allgemeine wirtschaftliche Gesundheit eines Landes dient.

Belastungen in der Hotel- und Gastronomiebranche

Während sich die meisten Branchen erholen, zeigen sich in einigen Bereichen auch negative Entwicklungen. In der Hotel- und Gastronomiebranche stieg die Zahl der Insolvenzen im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 28 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf lag der Anstieg bei 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Der Anstieg der Insolvenzen in der Gastronomiebranche ist wahrscheinlich auf die wirtschaftliche Unsicherheit und die angespannte private Haushaltslage zurückzuführen. Viele Haushalte schränken aufgrund hoher Zinsen und gestiegener Lebenshaltungskosten ihre Ausgaben ein. Es wird spannend sein zu sehen, wie sich eine mögliche Zunahme ausländischer Touristen – begünstigt durch den schwachen Kurs der norwegischen Krone – in der Sommersaison auswirken wird‟, so Lundberg.

Quelle: Tungt.no

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