Vierzehn öffentliche Bauherren in Dänemark – darunter Kommunen, Regionen, Versorgungsunternehmen und staatliche Institutionen – haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel ist es, den Einsatz von neu abgebautem Sand, Kies und Gestein in ihren Infrastrukturprojekten deutlich zu senken.
Diese Rohstoffe werden in Dänemark zunehmend knapp. Gleichzeitig verursacht ihr Abbau und Transport erhebliche CO₂-Emissionen und steigende Kosten für die Gesellschaft.
Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem die Städte Aarhus, Kopenhagen, Roskilde und Frederiksberg, die Region Seeland, die Versorgungsunternehmen Hofor, Klar Forsyning, Novafos und Aarhus Vand sowie die staatlichen Institutionen By & Havn, Metroselskabet, Vejdirektoratet und Energinet.
Gemeinsame Ziele für mehr Nachhaltigkeit
Die Initiative ist Teil der Skalierungsstrategie des dänischen Zentrums für öffentlich-private Innovation CO-PI. Das Partnerschaftsprogramm „Sammen om mindre råstofforbrug“ (Gemeinsam für weniger Rohstoffverbrauch) soll den Markt für zirkuläre Lösungen stärken. Programmleiter Ole Bech Lykkebo sieht in der Erklärung einen wichtigen Impuls:
„Ich glaube, weitere Bauherren werden folgen. Damit senden wir ein klares grünes Signal an die Unternehmen: Die Nachfrage nach kreislauforientierten Lösungen nimmt zu. Der Wandel wird nicht einfach, aber ohne öffentlich-private Zusammenarbeit ist er unmöglich.“

Konkrete Maßnahmen
Die unterzeichnenden Bauherren verpflichten sich zu folgenden Maßnahmen:
- Reduktion der transportierten Rohstoffmengen zu und von Baustellen
- Verstärkter Einsatz von Sekundärmaterialien in eigenen Projekten
- Wiederverwendung überschüssiger Materialien aus eigenen Vorhaben in anderen öffentlichen Bauprojekten
- Minimierung der Transportwege, um CO₂-Emissionen zu senken
Zur Umsetzung dieser Ziele sollen neue Steuerungsinstrumente entwickelt sowie Designstandards, technische Normen und Ausschreibungsverfahren überarbeitet werden.
Unterstützung durch Vejdirektoratet und Energinet
Silas Nørager, Bereichsleiter der dänischen Straßenverwaltung Vejdirektoratet, betont die Vorbildfunktion seines Hauses: „Als großer öffentlicher Bauherr möchten wir den Rohstoffverbrauch reduzieren – nicht nur in unseren Projekten, sondern auch über unsere Rolle bei der Erstellung technischer Normen im Straßenbau.“
Søren Dupont Kristensen, COO von Energinet, ergänzt: „Wir stehen vor einem massiven Ausbau der dänischen Energieinfrastruktur. Gleichzeitig müssen wir Rohstoffe sparsam einsetzen. Deshalb ist der Austausch von Wissen und Erfahrungen entscheidend, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln.“
Auch Margot Brabrand vom Metroselskabet unterstreicht die Bedeutung der Partnerschaft: „Als mehrfach tätiger Bauherr mit Fokus auf Nachhaltigkeit freuen wir uns über die Zusammenarbeit mit anderen Partnern. Der nächste Schritt ist, die Absichtserklärung in konkrete Maßnahmen für kommende Projekte zu überführen.“
Quelle: Dagens Byggeri