Das schwedische Bauunternehmen Serneke Sverige AB hat am 7. Januar beim Amtsgericht Göteborg Insolvenz angemeldet. Alle Bauprojekte des Unternehmens wurden gestoppt, was über 100 Baustellen und rund 550 Beschäftigte betrifft.
Im November letzten Jahres übernahm die deutsche Investmentgesellschaft Mutares SE & Co. KGaA Serneke Sverige AB mit dem Ziel, das Unternehmen zu stabilisieren und langfristig als führenden Akteur im schwedischen Bausektor zu etablieren. Bereits bei der Übernahme war die finanzielle Lage angespannt, verschlechterte sich jedoch weiter. Versuche, eine nachhaltige Lösung zu finden, blieben erfolglos.
Miikka Suominen, Vorsitzender des Aufsichtsrats, erklärt: „Die finanziellen Probleme waren noch schwerwiegender als bei der Übernahme bekannt. Verschlechterungen wie ein gesenktes Kreditrating und gestoppte Projekte machten eine Umkehr unmöglich.“ Die Geschäftsführung sah keine Alternative, als Insolvenz zu beantragen.

Auswirkungen auf Projekte und Mitarbeiter
Die Entscheidung betrifft landesweit zahlreiche Bauprojekte, darunter Großprojekte wie das Kalmarsundsverken in Kalmar, mehrere Strafanstalten für Specialfastigheter und die Handelshochschule in Göteborg. Kommunikationschef Johan Live teilte mit, dass alle Baustellen aus Sicherheitsgründen abgesichert werden, bevor die Arbeiten vollständig ruhen.
Insbesondere für die Region Westschweden ist die Insolvenz ein schwerer Schlag, da das Unternehmen dort stark verwurzelt ist. Die Gewerkschaft Byggnads Region Väst setzt sich dafür ein, dass die rund 60 betroffenen Bauarbeiter ihre ausstehenden Gehälter erhalten.
Eine bittere Enttäuschung
Johan Live, der Sernekes Wachstum über Jahre begleitete, sprach von einem „traurigen und enttäuschenden Tag“ für Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten. Die Hoffnung, unter neuer Führung das Unternehmen zu sanieren, habe sich nicht erfüllt.
Ein Insolvenzverwalter wird von der schwedischen Justiz bestellt, um die weiteren Schritte zu koordinieren.
Quelle: Serneke/Byggnadsarbetaren