Nach einer schwierigen ersten Jahreshälfte zeigt die schwedische Bauindustrie nun Anzeichen einer Erholung. Laut dem jüngsten Branchenbericht von Beijer Byggmaterial hat sich die Marktlage im dritten Quartal 2024 deutlich verbessert, was vor allem auf den niedrigeren Zinssatz zurückzuführen ist.
Der Renovierungsmarkt wächst weiterhin stetig, während der Neubau die Talsohle durchschritten hat. Man geht von einer schrittweisen Erholung in diesem Bereich aus. Gleichzeitig hat sich das Preisniveau für Baumaterialien stabilisiert. Und für 2025 werden weitere Zinssenkungen erwartet.
„Wir sehen positive Trends auf dem Markt, und viele Indikatoren weisen in die richtige Richtung, auch wenn der Ausgangspunkt ein niedriges Niveau ist‟, sagt Geir Thomas Fossum, CEO von Beijer Byggmaterial.
Der schwedische Markt für Baumaterialien war im Vergleich zu Nachbarländern wie Dänemark aufgrund des größeren Anteils variabler Hypothekendarlehen stärker von den hohen Zinsen betroffen. Jetzt, da die Zinssätze gesenkt werden, wird in Schweden eine schnellere Erholung erwartet.
„Die zunehmende Aktivität auf dem Wohnungsmarkt ist sowohl für die Gesellschaft als auch für die Bauindustrie positiv. Sie stärkt kurzfristig den Renovierungsmarkt und längerfristig den Neubaumarkt. Obwohl wir noch keine eindeutigen Auswirkungen des vorübergehend erweiterten Renovierungssteuervorteils sehen, gibt es andere positive Faktoren, wie z. B. die Verbesserung der Energieeffizienz aufgrund neuer EU-Richtlinien“, sagt Fossum.
Auf globaler Ebene gibt es jedoch weiterhin Unsicherheiten. Konflikte wie der Krieg in der Ukraine und erhöhte Handelszölle in den USA und der EU bergen Risiken, während die angespannte Lage im Nahen Osten im Falle einer Eskalation die Energiepreise und den weltweiten Verkehr beeinträchtigen könnte. Im Inland sind die Konkursraten unter den Bauunternehmen nach wie vor hoch, was durch die Rückerstattung aufgeschobener Steuern aus der Pandemie noch verschärft werden könnte. Dennoch hat sich die Zahl der Konkurse im Vergleich zur ersten Jahreshälfte stabilisiert, und immer mehr kleine Baufirmen blicken optimistisch in die Zukunft.
Quelle: Byggnyheter.se