Die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket hat bekanntgegeben, vorerst die Arbeiten an Schwedens erster dauerthaft elektrizierter Straße auf der Strecke Hallsberg-Örebro auszusetzen. Die Entscheidung fiel nach einer Analysephase und in Erwartung des neuen nationalen Plans für die Verkehrsinfrastruktur, den die Regierung alle vier Jahre vorstellt.
Das Projekt, das als Pionierprojekt für elektrifizierte Straßen in Schweden gedacht war, wurde während der Ausschreibungsphase im Oktober 2023 unterbrochen. Die Behörde teilte mit, dass das verfügbare Budget nicht ausreicht, um das Projekt in dem ursprünglich geplanten Umfang umzusetzen. Jetzt wurde das Projekt auf Eis gelegt, bis die Regierung über den neuen nationalen Verkehrsplan entscheidet, der voraussichtlich im Jahr 2026 vorgelegt wird.
„Das lag daran, dass nicht genügend Mittel zur Verfügung standen, um das Projekt wie gewünscht umzusetzen‟, sagt Kenneth Natanaelsson, stellvertretender Leiter des Elektrifizierungsprogramms bei Trafikverket.
Trafikverket zieht jedoch eine positive Bilanz aus den Erkenntnissen, die bei der Arbeit an elektrifizierten Straßen gesammelt wurden.
„Gemeinsam haben wir eine große Wissensdatenbank aufgebaut und wertvolle Erfahrungen gesammelt, die wir gerne nutzen wollen“, sagt Projektleiter Roger Ullström.
Die in ganz Schweden durchgeführten Demonstrationsprojekte haben ebenfalls Erkenntnisse geliefert, die Trafikverket in Zukunft nutzen will.
Trotz der Pause arbeitet die Behörde auch an anderen Fronten weiter an der Elektrifizierung. In den nächsten Jahren ist geplant, die Zahl der Schnellladestationen für leichte und schwere Fahrzeuge entlang der Hauptstraßen in Schweden zu erhöhen. Außerdem werden elektrische Straßenfähren beschafft, von denen bereits mehrere in Betrieb sind.
Trafikverket hat ein fortbestehendes Mandat zum Bau einer elektrischen Straße auf der E20 zwischen Hallsberg und Örebro, das im kommenden Verkehrsplan 2026-2037 erneut geprüft werden soll. Gleichzeitig werden auch andere Lösungen für die Elektrifizierung untersucht, z. B. die Elektrifizierung von Strecken des öffentlichen Kollektivverkehrs mit einer Kombination aus statischer und dynamischer Aufladung.
Quelle: Infrastrukturnyheter.se