Das Holztechnologieunternehmen Modvion baut in Schweden einen 105 Meter hohen Windkraftturm aus Holz. Es ist der höchste seiner Art und die erste kommerzielle Anlage des Unternehmens. Beauftragt hat ihn das Energieunternehmen Varberg Energi in der Gemeinde Skara in Schweden.

„Dies ist der Beginn einer neuen grünen Industrie. Durch die Verwendung von skandinavischen Rohstoffen und schwedischer Technologie können wir klimaneutrale Windenergie für einen wachsenden globalen Markt ermöglichen‟, sagte Otto Lundman, CEO von Modvion.

Auf dem Turm wird eine 2-Megawatt-Turbine des führenden dänischen Windkraftanlagenherstellers Vestas montiert, der seit 2021 auch Anteilseigner von Modvion ist. Einschließlich der Flügel wird die Gesamthöhe der Windkraftanlage 150 Meter betragen. Dies ist das erste Mal, dass die Turmtechnologie von Modvion mit einer Turbine von Vestas kombiniert wird. Die Windkraftanlage soll noch vor Ende des Jahres in Betrieb gehen.

Derzeit läuft in der vor einem Jahr eingeweihten Fabrik in Göteborg die Produktion der letzten Holzmodule aus Furnierschichtholz (FSH). Die Module werden auf der Baustelle in sieben Abschnitten zu je vier Teilen zusammengesetzt, die den fertigen Turm bilden werden. Die Arbeiten auf der Baustelle begannen Anfang des Jahres mit der Errichtung des Fundaments, und jetzt erfolgt der Transport der Module zur Baustelle, wo mit der Montage der Teile begonnen wurde.

Durch die modulare Bauweise ist der Transport der einzelnen Bestandteile des Windkraftturms einfacher. Bild: Modvion

Komponenten mit negativer CO2-Bilanz

„Wir freuen uns, dass dieses Projekt Wirklichkeit wird. Wir werden die Strategie von Modvion unterstützen und mit ihnen zusammenarbeiten, um Holztürme als Angebot für den wachsenden Windturbinenmarkt zu liefern‟, sagte Todd O’Neill, CEO von Vestas Ventures.

Der Turm ist die Komponente, die in der Regel das meiste CO2 ausstößt. Durch den Wechsel zu einem Holzturm reduzieren sich die Emissionen während der Herstellung drastisch, während das Material selbst CO2 speichert. Das Ergebnis ist eine CO2-negative Komponente, die mehr CO2 speichert, als bei der Produktion ausgestoßen wird.

Das Schichtholz, aus dem die Module bestehen, hat ein besseres Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht als die für Windturbinentürme verwendeten Stahlarten, was leichtere Türme ermöglicht. Das patentierte modulare Design ermöglicht einen einfachen Transport auf normalen Straßen, ohne dass langwierige Genehmigungsverfahren erforderlich sind. Die Technologie ermöglicht kostengünstige und hohe Türme im Vergleich zu herkömmlichen Stahltürmen.

„Holz ermöglicht den Bau höherer Türme zu geringeren Kosten, was die Windenergie effizienter macht, da die Winde in größerer Höhe stärker und konstanter sind. So bringt jede einzelne Genehmigung für den Bau von Windturbinen mehr Stromerzeugung‟, sagte Otto Lundman.

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