Die dänische Straßenbaubehörde Vejdirektoratet hat das Vergabeverfahren für den Bau eines Tunnels in Kopenhagen gestartet, der die Stadtteile Østerbro und Nordhavn verbinden soll. Der Tunnel gilt als Voraussetzung für die weitere Entwicklung des Stadtteils Nordhavn.

Geplant ist ein 1,4 km langen Tunnel unter der Bucht Svanemøllebugten, der den Nordhavnvej-Tunnel mit dem Kattegatvej in Nordhavn verbindet.

So ist der Verlauf des Tunnels geplant. Bild: Vejdirektoratet.

„Wir haben die letzten anderthalb Jahre mit der Planung und der Vorbereitung der Ausschreibungsunterlagen verbracht, und es ist ein wichtiger Meilenstein, dass wir das Projekt jetzt ausschreiben und die nächste Phase des Projekts beginnen können, nämlich die Suche nach einem Auftragnehmer, der die Arbeiten vor Ort ausführt‟, sagte Silas Nørager, leitender Projektmanager und zuständig für den Bau des künftigen Nordhavn-Tunnels.

„Bei der Ausarbeitung der Ausschreibungsunterlagen haben wir bei Vejdirektoratet auch die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Digitalisierung berücksichtigt. Wir haben dem Markt zugehört und sind gespannt, wie der Markt unsere Ideen in den Ausschreibungsunterlagen annimmt. Wir denken dabei unter anderem an Anforderungen für die CO2-Bilanzierung und an Anforderungen für die 3-, 4- und 5D-Modellierung‟, fuhr Nørager fort.

Der Auftrag wird als Totalunternehmerauftrag ausgeschrieben, mit einer Vergabe voraussichtlich im Sommer 2022. Eingeschlossen sind die Planung und der Bau eines 1,4 km langen Tunnels in offener Bauweise, anschließend an den bestehenden Nordhavnsvej-Tunnel, unter dem Svanemøllehavnen hindurch bis zum Kattegatvej in Nordhavn. Außerdem umfasst der Auftrag den Bau einer neuen Straße, die die Sundkrogsgade mit dem Baltikavej verbindet, sowie den Bau einer neuen Kreuzung zwischen Baltikavej/Kattegatvej/Oceanvej.

Starkes internationales Interesse

Bereits im Juni 2020 führte die dänische Straßenbaubehörde Marktgespräche mit potenziellen Lieferanten für das Projekt Nordhavnstunnel. Acht Unternehmen konnten sich am Wissensaustausch und Sparring beteiligen, um die besten Lösungen für das Tunnelprojekt zu finden.

„Wir waren mit dem Sparring mit der internationalen und dänischen Industrie sehr zufrieden, und das Ganze hatte großen Einfluss auf die Vergabeunterlagen‟, so Nørager.

Interesse an dem Projekt gab es von Unternehmen aus Spanien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland.

Das Verfahren

Sobald die Vergabeunterlagen zur Verfügung stehen, wählt Vejdirektoratet die Bieter für den Auftrag aus. Bis zu vier Unternehmen oder Konsortien werden für die Teilnahme am Vergabeverfahren präqualifiziert. Die Auswahl erfolgt voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres.

Die ausgewählten Bieter werden aufgefordert, im zweiten Quartal 2022 Angebote für die Aufgabe einzureichen. Vejdirektoratet wird entweder auf der Grundlage der eingegangenen Angebote den Zuschlag erteilen oder Verhandlungen mit den Bietern aufnehmen, wenn die eingegangenen Angebote die Erwartungen in Bezug auf Preis und Qualität nicht erfüllen.

Angesichts des recht kurzen Vergabeverfahrens könnte der Vertrag bereits im Sommer 2022 geschlossen werden. Sollte es zu Verhandlungen kommen, voraussichtlich erst Anfang 2023.

Die Bauzeit ist mit 5 Jahren ab Auftragsvergabe angesetzt.

Auf dem Vergabeportal von Vejdirektoratet können Sie die Vergabeunterlagen (in Englisch) herunterladen.

Quelle: Vejdirektoratet

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