Jährlich werden rund 1 Million Tonnen Asphalt auf norwegischen Straßen recycelt. Das entspricht der Strecke von Kristiansand in Südnorwegen bis nach Trondheim – etwa 800 km. Neben der norwegischen Straßenbehörde verarbeiten auch Bauunternehmen und andere Bauherren Asphalt, der bei der Erneuerung norwegischer Straßen ausgebaut wurde. 

Einbau von Asphalt im Straßenbau
Bild: Fotolia/tarasov_vl

„Alter Asphalt ist eine Ressource, die als Rohstoff in neuem Asphalt wiederverwendet werden kann und sollte. Meist wird er für neue Straßenbauprojekte eingesetzt‟, erklärt der leitende Ingenieur Joralf Aurstad von Statens Vegvesen.

Verwendung von recyceltem Asphalt spart Ressourcen, Energie und Emissionen

„Recycling ist uns sehr wichtig‟, so Aurstad weiter. „Asphalt mit wiederverwendeten Massen muss die gleichen Qualitätskriterien erfüllen und die gleiche Qualität und Lebensdauer aufweisen wie Asphalt aus “neuen” Rohstoffen. Norwegen ist in der Vergangenheit dafür kritisiert worden, beim Recycling hinter den anderen Ländern zurückzustehen. Das liegt daran, dass in Norwegen große Mengen an natürlichen Ressourcen wie Felsgestein und Kies zur Verfügung stehen. Aber natürliche Vorkommen sind nicht unerschöpflich, und daher setzen wir jetzt auf die Wiederverwendung von Asphalt.‟

1000 Tonnen Asphalt pro Nacht

Im norwegischen Follo wird in Nachtschichten eine neue Asphaltdecke auf der Straße 36 eingebaut. Bauleiter Trond Ørmen erklärt: „Allein heute Nacht werden 1000 Tonnen Asphalt an die Schicht geliefert. Dieser Asphalt besteht zu 25 % aus recycelten Massen, enthält also 250 Tonnen gebrauchten Asphalt.‟

Der Asphalt wird in der Asphaltfabrik von Veidekke Asphalt in Moss produziert. Sie ist eine der größten des Landes, 2017 wurden 255.000 Tonnen Asphalt produziert. „Die größten Umweltvorteile erzielen wir bei der Verwendung von recyceltem Asphalt und sogenanntem Niedrigtemperaturasphalt‟, so Bent Aune, Bereichsleiter bei Veidekke Asphalt, und er erläutert: „Durch den Einsatz von 10 % gebrauchtem Asphalt bei der Neuproduktion reduzieren wir den CO2-Ausstoß um 8 % pro Tonne. Bei 25 % gebrauchtem Material steigt die Zahl entsprechend an.‟

Umweltprofil von großer Bedeutung

Die Straßenbehörde Statens Vegvesen (nicht zuletzt zusammen mit den Kommunen, die sich auf die Kompetenz der Behörde stützen),  ist der größte Einkäufer von Asphalt des Landes und legt daher die Prämissen für 90 % der Asphaltbranche fest. Das neue Beschaffungsgesetz empfiehlt, dass Umweltauswirkungen von neuen Materialien, die eingesetzt werden sollen, mit mindestens 30 Prozent gewichtet werden sollen. Die Anforderungen legt Statens Vegvesen fest, und die Behörde kontrolliert auch, ob diese eingehalten werden.

Joralf Aurstad: „Durch systematische Forschung und Weiterentwicklung in den letzten Jahren haben wir bei Statens Vegvesen mehrere alternative Materialien zur Wiederverwendung identifiziert. Neben recyceltem Asphalt wird auch Recyclingglas, zerkleinerte Betonreste und Aushubmassen im Straßenbau eingesetzt.”

Quelle: Building Supply NO

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