Am 22. Juni wurde die Teststrecke der elektrifizierten Straße auf der E16 in Sandviken in Betrieb genommen. Damit ist Schweden eines der ersten Länder weltweit, das eine Elektrifizierung des Schwerverkehrs auf allgemeinen Straßen testet.

„Die elektrifizierten Straßen bringen uns den Transporten ohne fossile Brennstoffe einen Schritt näher. So können umweltfreundliche Lösungen für Transporte im vorhandenen Straßennetz entwickelt werden. Das könnte eine gute Ergänzung zum heutigen Straßen- und Eisenbahnverkehr sein‟, erklärte Lena Erixon, Generaldirektorin der schwedischen Verkehrsbehörde Trafikverket.

Die Technik für elektrifizierte Straßen hat sich in den letzten Jahren schnell weiterentwickelt und ist jetzt soweit ausgereift, dass sie getestet werden kann. Im letzten Jahr hat die Verkehrsbehörde in Absprache mit der Innovationsbehörde Vinnova und der Energiebehörde beschlossen, zwei Testanlagen mit finanziellen Mitteln zu unterstützen. Die beiden Systeme unterscheiden sich vor allem darin, wie der Strom auf die schweren Fahrzeuge übertragen wird. Der Test auf der E16 in Sandviken wird von der Region Gävleborg betrieben, dabei speist ein Stromabnehmer auf dem Dach des Lkw den Strom in einem Elektrohybridmotor im Fahrzeug ein. 

„Elektrifizierte Straßen sind ein weiterer Baustein im Transportsystem der Zukunft, vor allem, um den Schwerlastverkehr langfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen. Dieses Projekt zeigt auch, wie wichtig es ist, dass alle Akteure in diesem Bereich zusammenarbeiten‟, sagte Erik Brandsma, Leiter der Energiebehörde.

Die Tests sollen bis ins Jahr 2018 andauern und sollen Erkenntnisse darüber bringen, wie elektrifizierte Straßen in der Praxis funktionieren und ob die Technik zukünftig angewendet werden kann. Bis 2030 will die schwedische Regierung eine energieeffiziente und fossilfreie Fahrzeugflotte erreicht haben. Außerdem erhofft man sich eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Schwedens.

Fakten

Die Teststrecke auf der E16 ist zwei Kilometer lang. Die Technik ähnelt der von Schienenfahrzeugen, mit einer Fahrleitung 5,4 m über der Fahrbahn. Der Lkw hat auf dem Dach einen Stromabnehmer, der 750 V Gleichstrom in das Elektrohybridsystem des Lkw einspeist. Der Stromabnehmer stellt sich bei Geschwindigkeiten bis 90 km/h automatisch auf. Die Teststrecke ist alle 60 m mit Fahrleitungsmasten versehen. Der übrige Straßenverkehr soll nicht beeinträchtigt werden.

Quelle: Trafikverket
Bild: Region Gävleborg

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