Durch Änderung des Durchführungsmodells für Straßenbau könnte die norwegische Straßenbehörde in den nächsten 2,5 Jahre rund 950 Mio. NOK einsparen und die Planungszeit für große Straßenbauprojekte um mehrere Jahre verkürzen.

Zu diesem Schluss kommt ein neuer Bericht, den das Beratungsunternehmen Oslo Economics im Auftrag des Baukonzerns Veidekke erstellt hat.

Änderung des Verfahrens

Ist über ein neues Straßenbauprojet entschieden worden, dauert es oft mehrere Jahre, bevor die Bauarbeiten schließlich beginnen. Um dies zu ändern, sei es notwendig, das Ausführungsverfahren zu ändern, so der Bericht.

„Heutzutage ist es so, dass in den allermeisten Fällen die Planungsphase von der Ausführung getrennt läuft. Die Straßenbehörden projektieren eine Straße en detail, bevor sie das Projekt ausschreiben und den Auftragnehmer mit an Bord holen. Auf diese Weise verlängert sich die Gesamtzeit der Projektdurchführung erheblich und ist viel länger, als nötig wäre‟, erklärt Arne Giske, CEO von Veidekke.

Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass ein Totalauftrag sich besser eignen würde. Dieses Verfahren ist aber bisher nicht üblich. „Bekommt ein Auftragnehmer die Gesamtverantwortung für ein Projekt, könnte die Bauzeit bei den größeren Projekten um bis zu zwei Jahre verkürzt werden, wenn Detailplanung und Bau parallel erfolgen können‟, so Giske.

Totalauftrag spart Ressourcen

Laut dem Bericht würde diese Ausführungsverfahren bei der Straßenbaubehörde Statens Vegvesen interne Ressourcen einsparen, es würden weniger Streitigkeiten zwischen Bauherr und Auftragnehmer entstehen, dadurch könnte sich die Bauzeit um bis zu zwei Jahre verkürzen.

Giske erklärt weiter: „Für den Bauherrn spart dieses Verfahren Ressourcen ein, denn er muss keine Arbeitskraft in die Projektierung stecken, und während der Bauzeit sind weniger Ressourcen zur Überwachung benötigt.‟

Der Bericht schätzt, dass die Zunahme von Totalaufträgen bei norwegischen Straßenbauprojekten zu Einsparungen von rund 950 Mio NOK (Ca. 104 Mio EUR) bei Projekten, die Statens Vegvesen in den nächsten 2,5 Jahren plant, führen könnte.

An der Implementierung wird gearbeitet

Abteilungsleiterin Bettina Sandvin von Statens Vegvesen hat den Bericht geprüft und meint, das Ergebnis entspreche ungefähr dem eigener Untersuchungen. „Wir sind uns bewusst, dass ein Totalauftrag dazu beitragen kann, dass wir sowohl Zeit als auch Ressourcen sparen können. Deshalb möchten wir dieses Verfahren auch mehr einsetzen.‟

Doch trotz der Vorteile von Totalaufträgen betont Sandvin, dass sich diese Ausführungsform nicht für alle Projekte eignet. „Am wichtigsten ist, die Vertragsstrategie an das Projekt anzupassen. Ein Totalauftrag ist nicht in jedem Projekt die beste Lösung‟, so Sandvin.

Dom stimmt Giske zu. „Sind die Risikoverhältnisse unklar oder unberechenbar, läuft der öffentliche Sektor Gefahr, einen höhen Preis für die Übertragung des Risikos zu tragen, was das Projekt unnötig verteuern würde.‟ Und er fügt hinzu, in einem Totalauftrag sollte es möglich sein, die Anforderungen an das Projekt an der Funktion zu orientieren, sodass der Auftragnehmer die Möglichkeit hat, bei der Gestaltung und Ausführung des Projekt aktiv mitzuwirken.

Quelle: Teknisk Ukeblad

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