Die schwedische Regierung hat beschlossen, ab dem 1. Januar 2016 Personaljournale in der Baubranche einzuführen. Fachverbände und Arbeitgeberorganisationen begrüßen diesen Beschluss.

Der Zweck des Personaljournals soll sein, die Schwarzarbeit im Bausektor zu reduzieren. Das neue Gesetz ermöglicht der Steuerbehörde Skatteverket außerdem, unangekündigte Kontrollbesuche auf Baustellen durchzuführen.

„Dass das Skatteverket dann unangemeldete Kontrollbesuche durchführen kann, wird einen abschreckenden Effekt haben, da das Risiko einer Entdeckung für die unseriösen Akteure zu groß sein wird. Wir haben eine Lampe entzündet und erhellen damit das schwarze Dunkel, in dem diese sich früher verstecken konnten, mit Licht und Sichtbarkeit‟, so Peter Löfgren Verband Byggbranschen i Samverkan (Baubranche in Zusammenarbeit, BBIS). Der BBIS ist ein Netzwerk aus zwölf Fachverbänden und Arbeitgeberorganisationen.

Wenn das Gesetz in Kraft tritt, sind Bauherren verpflichtet, den Beginn eines Bauprojekts dem Skatteverket zu melden. Es liegt dann ebenfalls in ihrer Verantwortung, die elektronische Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, die für das Personaljournal erforderlich ist. Der Bauherr hat jedoch die Möglichkeit, diese Verantwortung einem anderen Unternehmen, z.B. einem Generalauftragnehmer, zu übertragen.

Gleichzeitig beschloss die Regierung auch Änderungen beim Rechnungsmodell für die ROT-Abzüge (ROT = Renovierung, Um- und Anbau, ein Programm aus den Neunzigerjahren, das den Erhalt von bestehenden Wohngebäuden durch Steuerabzüge fördern soll. Abzugsfähig sind Arbeitslohnkosten, jedoch keine Materialkosten). Diese Änderungen waren erforderlich geworden, weil eine Untersuchung im Jahr 2013 gezeigt hatte, dass viele Gewerbetreibende unberechtigterweise Abzüge geltend gemacht hatten, indem sie zu hohe Arbeitskosten auswiesen. Insbesondere durch die Kalkulation von Paketpreisen bestehe laut der Untersuchung ein erhöhtes Betrugsrisiko, weil hier Arbeits-, Material und andere Kosten zusammengefasst würden. Ab Januar 2015 werden daher höhere Anforderungen an Dokumentation und Kostenberichte vor der Auszahlung an Gewerbetreibende gestellt.

Quelle: Byggindustrin.se
Bild: r.lopatitsch  / pixelio.de

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