Die beiden größten Baukonzerne Dänemarks streiten sich um einen Vertrag über gut eine Milliarde dänische Kronen (rund 134 Mio Euro). MT Højgaard klagt gegen Banedanmark (dänisches Eisenbahninfrastrukturunternehmen, das das staatliche Schienennetz verwaltet), es geht um einen Vertrag für die Schnellfahrstrecke zwischen Kopenhagen und Ringsted und hierbei den größten Einzelvertrag, einen Streckenabschnitt von gut 3 km zwischen Valby und Hvidovre.
Kurz vor Weihnachten hatte Banedanmark beschlossen, das Projekt an das Unternehmen Per Aarsleff A/S zu geben, das nach den Verhandlungen mit den fünf präqualifizierten Konsortien das billigste Angebot eingereicht hatte. Gegen diesen Beschluss hat MT Højgaard nun beim Beschwerdeausschuss für Ausschreibungen Einspruch eingelegt, da Aarsleff formal gesehen nicht unter den Bauunternehmen war, die sich im April 2013 für das Projekt präqualifiziert hatten. Aarsleff wurde über ein Joint Venture mit dem Bauunternehmen Pihl präqualifiziert, und dieses Konsortium reichte das erste Angebot erst am Tag nach dem Konkurs der Firma Pihl ein. Die juristische Person als solche, das Unternehmen Aarsleff, sei somit nicht präqualifiziert und hätte daher an der Ausschreibung nicht teilnehmen dürfen, so die Argumentation von MT Højgaard.
Bereits drei Wochen nach dem Pihl-Konkurs habe MT Højgaard im Joint Venture mit Partner Züblin einen formellen Einspruch dagegen erhoben, dass Aarsleff die Präqualifikation des Pihl-Aarsleff-Konsortiums übernehmen dürfe.
Banedanmark hatte bereits im Oktober 2013 darüber beraten, ob man ein Angebot durch Pihl/Aarsleff berücksichtigen dürfe oder nicht. Nachdem die Per Aarsleff A/S angab, sämtliche Verpflichtungen sowie einige der Schlüsselpersonen des Unternehmens Pihl übernehmen zu wollen, beschloss Banedanmark, den Ausschreibungsprozess wie geplant fortzusetzen. Nun stehe man vor einer einzigarten Situation, für die es bisher keine Regelungen gebe, so der Leiter der Vertragsabteilung von Banedanmark Niels Sørensen im Oktober.
Am 29. Januar 2014 will der Beschwerdeausschluss eine Entscheidung treffen.
Quelle: Licitationen