Die schwedische Verkehrsverwaltung Trafikverket hat ihren Umsetzungsplan für die Jahre 2025–2030 veröffentlicht. Das Dokument zeigt auf, welche Maßnahmen in den kommenden sechs Jahren geplant sind und welche Auswirkungen diese auf das Verkehrssystem haben. Der Fokus liegt auf Investitionen in den Schienenverkehr, wichtige Verkehrsachsen und weitere priorisierte Bereiche der Infrastruktur. Neu hinzugekommen ist ein Abschnitt über den Anbietermarkt sowie eine Übersicht mit Kostenspannen für ausgewählte Maßnahmen.

„Neu in diesem Jahr ist, dass wir einen Abschnitt zum Anbietermarkt sowie Kostenspannen für ausgewählte Maßnahmen aufgenommen haben. Trafikverket kauft jährlich Waren, Dienstleistungen und Bauaufträge im Wert von rund 66 Milliarden Kronen ein – das entspricht etwa 30 Prozent des Umsatzes am Infrastrukturmarkt“, erläutert Ulrika Geeraedts, Planungsdirektorin bei Trafikverket.

Gleisumbau auf der Malmbanan. Bild: Trafikverkt

„Mit konkreten Informationen zu unseren geplanten Maßnahmen haben wir bessere Möglichkeiten, die potenziellen Auftragnehmer in laufenden und zukünftigen Ausschreibungen gezielt anzusprechen“, so Geeraedts weiter.

Hintergrund: Nationale Infrastrukturplanung bis 2033

Die nationale Infrastrukturplanung 2022–2033 legt fest, wie das staatliche Verkehrsnetz gewartet und weiterentwickelt werden soll. Sie umfasst den Betrieb und die Instandhaltung von Straßen und Schienen, Infrastrukturinvestitionen, Umweltmaßnahmen, Unterstützung für die Nachhaltigkeitsarbeit der Kommunen sowie Investitionen in Forschung und Innovation.

Die Planungen von Trafikverket orientieren sich an verkehrs- und klimapolitischen Zielen und folgen dem sogenannten Vier-Stufen-Prinzip: Vorrang hat die bessere Nutzung und Optimierung bestehender Infrastruktur. Zudem wird die Zusammenarbeit der verschiedenen Verkehrsträger betont, um das Gesamtsystem effizienter zu gestalten.

Finanzrahmen steht, Handlungsspielraum bleibt gering

Der finanzielle Rahmen wurde im Infrastrukturgesetz „Framtidens infrastruktur“ („Infrastruktur der Zukunft“) mit insgesamt 799 Milliarden SEK (Preisniveau von 2021) festgelegt. Die Mittel verteilen sich wie folgt:

  • 165 Milliarden SEK für die Instandhaltung der Eisenbahnen
  • 197 Milliarden SEK für die Instandhaltung der Straßen
  • 437 Milliarden SEK für die Weiterentwicklung des Verkehrssystems, darunter 107 Milliarden SEK für neue Hochgeschwindigkeitsstrecken und 42 Milliarden SEK für regionale Infrastrukturpläne

Allerdings bleibt der Spielraum für neue Investitionen gering. Ein Großteil der Mittel ist bereits durch Projekte der vorherigen Planungsperiode (2018–2029) gebunden, deren Umsetzung weiterhin läuft. Die Gesamtkostenansprüche – inklusive Preissteigerungen und verpflichtender Großprojekte wie dem ERTMS-Ausbau und der Norrbotniabanan – belaufen sich auf etwa 460 Milliarden SEK und übersteigen damit das für Neuentwicklungen vorgesehene Budget.

Trafikverket hat deshalb Sparpotenziale geprüft und die Verschiebung einzelner Projekte in Betracht gezogen. Die Analyse zeigt jedoch: Der finanzielle Spielraum für neue Projekte ist während der aktuellen Planperiode äußerst begrenzt.

Quelle: Infrastrukturnyheter

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